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@ Karl-Georg Rötter
Kultur ausm Hut Wiese
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@ dalle tv
Sven Höhne
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© Lothar Feikel
Ton Steine Scherben
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© Kultur aus'm Hut
Dennis Schütze
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© Kultur aus'm Hut
Bunka
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© Kultur aus'm Hut
Burkard Schmidl
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© Kultur aus'm Hut
Die Fräuleins
Am 31. Juli geht’s los: Bekannte Würzburger Kulturschaffende zaubern wieder „Kultur aus‘m Hut“. Zum zweiten Mal findet das Sommerfestival im Park der Umweltstation mit Musik, Theater, Kabarett und Lesungen statt.
2020 hat die Kulturszene gebeutelt. Mit kreativen Konzepten versuchten Theater, Clubs und Museen aus der Not eine Tugend zu machen. So taten es auch die Würzburger Kulturschaffenden und boten mit einer ebenso spontanen wie einfallsreichen Veranstaltungsreihe der angespannten Situation die Stirn: „Kultur aus‘m Hut“ durfte man im vergangenen Sommer an 16 Nachmittagen und Abenden auf der Wiese der Umweltstation erleben. Nach Monaten der kulturellen Abstinenz ein Segen – für die Gäste, die Veranstalter*innen, die Künstler*innen.
Die Würzburger Kulturszene wollte und will mit „Kultur aus‘m Hut“ ein klares Lebenszeichen senden: Wir sind noch da! Und in diesem Jahr sogar noch präsenter. Während die Initiator*innen das erste Festival in sportlichen vier Wochen auf die Beine stellten, war der Vorlauf in diesem Jahr länger. Resultat ist eine breit gefächerte Veranstaltungspalette mit zahlreichen hochkarätigen Künstler*innen aus der Würzburger Szene.
Erstmals treten auch auswärtige Künstler*innen auf
Die Initiator*innen, das sind Sven Höhnke vom Theater am Neunerplatz, das als Veranstalter fungiert, Wolfgang Salomon und Liese Stein-Salomon (Würzburg liest ein Buch), Jörg Meister und Georg Kolb (Jazziniative), Ralf Duggen (Dachverband Freier Kulturträger), Jochen Volpert, Carola Thieme und Karl-Georg Rötter. Das Programm, das sie für das diesjährige Festival erarbeitet haben, könnte bunter nicht sein: Da gibt es Jazz, Pop, Folk und Arabische Weltmusik auf der einen Seite, Lesungen, Theater und Kabarett auf der anderen.
Wie im letzten Jahr ist Veranstaltungsort wieder die große, baumgesäumte Wiese hinter der Umweltstation. Traten dort 2020 noch ausschließlich Würzburger Akteure auf, so spannten die Veranstalter*innen den Bogen für die zweite Auflage etwas weiter: Auch auswärtige Künstler*innen gehören dieses Mal zum Line-up – alle haben jedoch zumindest einen Würzburger Hintergrund.
Wiedersehen mit der „Würzburger Schule“
Für die zweite Veranstaltungsreihe ist den „Hutmachern“ ein besonderer Coup gelungen: Einige ehemalige Würzburger Musiker, die in unterschiedlichen Formationen und Genres internationale Bekanntheit erlangt haben, kehren für „Kultur aus‘m Hut“ in heimische Gefilde zurück. Mitte der Sechzigerjahre entstand eine Band, die zu einer Art Vorbild für die Würzburger Rock-Szene wurde: Die Musiker von „Blues Campaign“ waren ob ihres neuen, unkonventionellen Sounds, mit ihrer Mischung aus alten Blues-Songs und improvisiertem Jazzrock in der Szene obenauf – und wichtiger Impuls für deren Nachfolgegeneration, zu der Burkard Schmidl, Wolfgang Salomon, Georg Kolb, Rainer Römer und Alex Grünwald gehören.
Der Kern von „Blues Campaign“ bestand aus Jürgen Benz, Roman Bunka, Norbert Dömling und Klaus Götzner. Als Krautrock-Pioniere spielten alle später in verschiedenen wegweisenden Bands wie „Missus Beastly“, „Embryo“ oder „Ton Steine Scherben“. Bei „Kultur aus‘m Hut“ werden die vier in verschiedenen akustischen Formationen auf der Bühne stehen: Die Scherben als akustisches Trio, Norbert Dömling im Jazzduo mit Kontrabass und Flöte, Bernhard Potschka spielt im Gitarrenduo Flamenco und Roman Bunka präsentiert mit „JISR“ Weltmusik im Quintett.
Vielseitiges Programm bei freiem Eintritt
Weitere musikalische Highlights sind Burkard Schmidl, der am 1. August seinen „Klanggarten II“ einschaltet, die Jazzinitiative, die mit ihrer Eigenproduktion „The Great Nature Songbook“ Stücke präsentiert, Andreas Obieglo von „Carolin No“ mit einem seiner seltenen Piano-Solokonzerte und Sinti-Jazzer Rehan Syed. Mit Sara Teamusician und Jakob bereichern zwei Vertreter der jungen Würzburger Singer-Songwriter-Szene das Festival. Ein ganz spezielles Programm hat „Kultur aus‘m Hut“ für den 28. August zusammengestellt: Unter dem Titel „Luzifers Geiger“ wird mit Konzerten und Lesungen an den Würzburger Violinisten, Romanautor und Komponisten Jules Siber erinnert, der Ende des 19. Jahrhunderts für Furore sorgte, heute allerdings weitgehend in Vergessenheit geraten ist.
Neben etlichen Konzerten dürfen sich Besucher*innen auf Vorträge, Lesungen, Theater und Stand-Up-Comedy freuen. Unter anderem wird Lisa Kuttner mit ihrem Tanz- ensemble „Tanzraum“ auf der Bühne stehen, außerdem das Plastische Theater Hobbit mit dem Kinderstück „Ü ... wie Üchtel“ sowie Robert Alan und Tim Whelan mit einem Mix aus Stand-Up-Comedy und Musik. An mehreren Tagen gibt Wolfgang Salomon einen Ukulele-Workshop, für den man sich auf der Webseite des Neunerplatzes anmelden kann.
Das vollständige Programm findet man ebenfalls auf der Webseite des Neunerplatzes. Hier hat man auch die Möglichkeit, sich für einzelne Veranstaltungen anzumelden. Wer möchte, kann aber auch spontan kommen. Der Eintritt ist frei, stattdessen werden die Gäste um eine Spende gebeten. Speisen und Getränke werden nicht verkauft, können aber gerne mitgebracht werden, ebenso wie Decken oder Klappstühle, eine feste Bestuhlung gibt es nicht. Veranstaltungstage sind jeweils von Donnerstag bis Sonntag.
Das „Kultur aus‘m Hut“ Festival freut sich über Spenden zur Unterstützung:
Förderverein Theater am Neunerplatz
IBAN: DE81 7905 0000 0000 0451 46
BIC: BYLADEM1SWU
Betreff: Kultur aus‘m Hut