© Annette Göhler
Am 24. Juni diesen Jahres beantragte der in Würzburg lebende Osaivbie Ekogiave (auch Kelvin genannt), eine permanente Aufenthaltserlaubnis und kam in diesem Zuge seiner Mitwirkungspflicht nach, indem er seinen Reisepass abgab. Die Behörde jedoch wertete die Abgabe des Reisepasses als Wegfall der Duldungsgrundes und stempelte die Duldung als „ungültig“ – und das obwohl bei einer Abschiebung nach Nigeria konkrete Gefahren für Leib und Leben drohen. Osaivbie, der als 16-Jähriger nach Deutschland kam, ist bestens integriert und erfüllt sämtliche Anforderungen, die das Gesetz von ihm verlangt.
Er absolvierte seinen mittleren Schulabschluss, spricht die deutsche Sprache, hat sich nie etwas zuschulden kommen lassen und vor ein paar Wochen sogar seine Ausbildung zum Sozialpfleger begonnen. Zudem engagiert er sich in seinem Fußballverein, dem SV Heidingsfeld e. V., und hat seit drei Jahren eine feste Partnerin. Mit Entscheidung vom 17. Oktober 2022 stoppte das Verwaltungsgericht Würzburg die Abschiebung per Eilantrag und die Zentrale Ausländerbehörde (ZAB) wurde aufgefordert, über den Antrag zu entscheiden.
Gegen diese Entscheidung legte die Behörde jedoch Beschwerde ein, sodass die Zukunft von Osaivbie aktuell noch ungewiss ist (Stand 24. Oktober 2022). Zahlreiche Politikerinnen und Politiker, darunter Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt, setzen sich für Kelvin und seine Zukunft in Deutschland ein. Auch die Initiative „Seebrücke Würzburg“ unterstützt Osaivbie und startete eine Online Petition (siehe Webseite unten), mit der bereits mehrere tausend Unterschriften gegen die Abschiebung gesammelt werden konnten.
www.openpetition.de/petition/online/abschiebung-nach-nigeria-verhindern-osaivbie-bleibt