Der FC Würzburger Kickers hat zum Auftakt des 28. Spieltags gegen Zweitliga-Tabellenführer Hannover 96 einen wichtigen Punkt eingefahren. 12.450 Zuschauer in der restlos ausverkauften FLYERALARM Arena sahen ein torloses Remis zwischen dem Aufsteiger und dem Bundesliga-Absteiger. Damit blieben die Rothosen auch im dritten Spiel binnen sieben Tagen unbesiegt.
"Es war eine gerechte Punkteteilung. Ich bin mit dem Remis sehr zufrieden. Die Art und Weise wie wir aufgetreten sind, war top. Wir haben es gegen eine klasse Mannschaft gut gemacht und stark verteidigt. Es gab auf beiden Seiten jeweils nur eine Großchance. Vielleicht hätten wir den einen oder anderen Konter besser ausspielen können. Aber wir kämpfen bis zum Ende, das haben heute alle gesehen", sagte FWK-Cheftrainer Bernd Hollerbach. Sein Gegenüber André Breitenreiter sah die 90 Minuten ähnlich: „Das 0:0 ist ein gerechtes Ergebnis. Wir haben uns gegen eine kompakt verteidigende Mannschaft über 90 Minuten schwer getan. In den vergangenen beiden Spielen haben die Kickers keine Chance zugelassen, gegen uns auch nur eine große Möglichkeit durch Martin Harnik." Und Abwehrspieler Clemens Schoppenhauer merkte an, "dass wir keinen Treffer zugelassen haben - und dabei dürfen wir nicht vergessen, dass wir heute gegen den Tabellenführer gespielt haben."
Im Vergleich zum 1:1-Remis beim Karlsruher SC hatte Hollerbach zum Ende der Englischen Woche vier Änderungen vorgenommen: Rico Benatelli fehlte aufgrund einer Gelbsperre, Valdet Rama, Sebastian Ernst und Elia Soriano nahmen zunächst auf der Bank Platz. Peter Kurzweg, Nejmeddin Daghfous, Dániel Nagy und Marco Königs, der zuletzt in Karlsruhe aufgrund einer Kopfverletzung passen musste, standen dafür in der Startelf. Kapitän Sebastian Neumann (Kopfverletzung) und Tobias Schröck (Adduktorenverletzung) standen dagegen nicht zur Verfügung. "Uns ist damit unsere komplette Achse weggebrochen, dadurch waren wir personell etwas gebeutelt. Wir haben das stark aufgefangen, die Mannschaft macht das toll", erklärte Hollerbach.
Präsente Kickers
Die Kickers waren von der ersten Sekunde an hellwach und fanden gut in die Partie. Der Aufsteiger war es auch, der sich die erste nennenswerte Aktion herausspielen konnte: In der 6. Minute bediente Daghfous Clemens Schoppenhauer, dessen Schuss aus spitzem Winkel hielt 96-Schlussmann Philipp Tschauner jedoch sicher fest. Der FWK stand in einer intensiven Anfangsphase defensiv kompakt, attackierte früh und ließ die Offensive des Spitzenreiters nicht zur Entfaltung kommen. Nach knapp 20 Minuten setzten sich Dániel Nagy und Peter Kurzweg schön über die linke Seite durch, die flache Hereingabe konnte die Gäste-Defensive zur Ecke klären. Im Anschluss an jenen Eckball kam Nagy aus 20 Metern zum Schuss, dieser wurde jedoch abgefälscht.
Es dauerte bis zur 22. Minute, ehe die Hannoveraner erstmals gefährlich im Kickers-Strafraum auftauchten. Die FWK-Defensive konnte die Situation jedoch klären. Fünf Zeigerumdrehungen später bediente Nagy nach einer Balleroberung tief in der 96-Hälfte Königs in halbrechter Position. Die Flanke des Angreifers landete aber in den Armen von Tschauner.
Hannover hatte um die 30. Minute seine beste Phase im ersten Durchgang. Die beste Möglichkeit hatte Edgar Prib, nachdem er von Uffe Bech von der rechten Seite bedient wurde. Der 27-Jährige setzte die Kugel aber am rechten Pfosten vorbei. In der 33. Minute hielt Oliver Sorg im Anschluss an eine Ecke aus der zweiten Reihe drauf, Kickers-Schlussmann Jörg Siebenhandl musste jedoch nicht eingreifen.
Kurz vor der Pause zappelte das Spielgerät dann erstmals an diesem Abend im Netz. Nach einem feinen Zuspiel von Patrick Weihrauch in die Schnittstelle war Königs auf und davon. Der Stürmer ließ Tschauner keine Chance, das Tor zählte allerdings nicht, weil Königs bei der Ballabgabe im Abseits gestanden hatte.
Mit Beginn der zweiten Hälfte nahm Bernd Hollerbach den ersten Wechsel vor: Für den gelb-vorbelasteten Nagy kam Rama in die Begegnung. Die erste Aktion nach dem Seitenwechsel hatten die Rothosen. Allerdings war der Ball bei Kurzwegs Pass auf Daghfous knapp im Aus (50.). Auch im zweiten Abschnitt waren es beide Abwehrreihen, die das Spielgeschehen kontrollierten. Auch nach einer Stunde lassen wir die Offensive von Hannover96 nicht zur Entfaltung kommen. In der 63. Minute nahmen die Kickers ihren zweiten Wechsel vor: Soriano ersetzte Königs in der Sturmspitze.
Mit einem Pfostentreffer von Martin Harnik, der zuvor von Niklas Füllkrug glänzend bedient worden war, läuteten die Gäste die Schlussphase ein (74.). Zwei Zeigerumdrehungen nach Hannovers bester Chance zeigten sich aber die Rothosen wieder: Nach einer Flanke von der rechten Seite flog Kurzwegs Kopfball jedoch zu zentral auf Tschauner. Um ein Haar wäre der Aufsteiger in der 77. Minute dann in Führung gegangen: Nach Kopfballverlängerung von Pisot zog Soriano aus spitzem Winkel mit voller Wucht ab, 96-Schlussmann Tschauner riss seine Hände allerdings in letzter Sekunde reflexartig nach oben und lenkte die Kugel über die Latte.
In der 85. Minute kam der Spitzenreiter noch mal gefährlich in den Strafraum. Der eingewechselte Felix Klaus wollte die Kugel allerdings noch einmal querlegen, Junior Díaz beförderte das Spielgerät aber aus der Gefahrenzone. Eine Minute vor dem Ende vollzogen die Gastgeber mit der Hereinnahme von Anastasios Lagos für Patrick Weihrauch ihren letzten Wechsel. In der dreiminütigen Nachspielzeit verteidigten die Kickers weiter konsequent und sicherten sich somit einen verdienten Punkt gegen den Tabellenführer. Damit blieben der FWK auch im dritten Spiel der Englischen Woche unbesiegt.