© Sophia Weißberg
25 Jahre malm, 25 Jahre „Dampfwalzenrock from Hell“ – zum großen Jubiläum der Würzburger Band baten wir Ali Hartmann (Gesang) und Holger Faust (Gitarre) zum Interview und sprachen mit Ihnen unter anderem über die Vergangenheit, den Jubiläumsgig im Immerhin und natürlich über Pils. Zum Geburtstag haben die Jungs gemeinsam mit PAX Bräu ihr eigenes Bier gebraut – und wir dürfen sogar ein paar Flaschen verlosen. Na denn: Prost!
In einer so langen Bandgeschichte bleiben Veränderungen nicht aus. Wie hat sich eure Musik in all den Jahren entwickelt?
Holger: Bei uns gibt es keinen Masterplan, wie die Musik sich entwickelt oder klingen soll. Wir lieben das Vertrackte, Ehrliche und Leidenschaftliche in unserer Musik. Wir sind wohl mit zunehmendem Alter immer sperriger geworden, eigentlich keine bewusste Entwicklung, sondern eher immer auf der Suche nach einem vertrackten Rhythmus.
Ali: Der Anfang mit zwei Bässen war fett. In all den Jahren und viele Bassisten später, haben wir immer unser Ding durchgezogen und malm klingt immer noch fett! Wenn wir schauen, wer bei uns schon die Bass-Keule geschwungen hat, zeigt sich da schon eine sehr illustre Gang ab. Ob Ralf, Jojo, Boris, Mamü, Daniel, Öhi oder Marco (Gitarre) – alles echt coole Typen und „Szenegrößen“. Natürlich gehen auch Grüße raus an Christian, Bollo und Sebastian, die übrigen in dem lustigen Basser-Reigen.
Im Laufe der Zeit habt ihr zahlreiche Konzerte und Festivals gespielt. Was sind eure verrücktesten, unvergesslichen Tour-Anekdoten?
Holger: Da gibt es einige. Schön sind sicher Festivals, da man dort verrückte, friedvolle Menschen trifft. Unser Lieblingsauftritt, auf den wir uns alle einigen können, ist sicher der Gig auf dem Void-Festival 2019. Das Zelt war voll, die Stimmung sehr ausgelassen! Ali: Es ist wunderbar, dass wir durch die Musik und das Unterwegssein, viele lieben Menschen kennengelernt haben. Das spendet Kraft und Sinn.
Ihr habt euch in der Vergangenheit mit verschie- densten Bands die Bühne geteilt. Mit wem würdet ihr gerne (noch-)mal auftreten?
Ali: Der Abend vor fünf Jahren mit No Means No (Kanada), da sind wir alle Riesenfans, war superschön. Ein Traum wäre noch mit Converge oder Melvins auf Tour zu gehen, mal schauen, was da noch kommt.
Auch in den besten Beziehungen kriselt es mal. Was waren die größten Herausforderungen, denen ihr euch als Band stellen musstet?
Ali: Ja, eine Beziehung mag gepflegt werden. Eine Gruppe von vier erwachsenen Männern auch. Das fordert extrem! Jeder hat seinen Job, Familie und zu allem Überfluss noch andere Interessen neben malm. Da sind schon viel Sensibilität, Rücksichtnahme und Nerven gefordert.
Holger: Eine Band 25 Jahre am Laufen zu halten, ist eine Herausforderung. Es gab einige Bandkrisen, die wir bisher immer irgendwie meistern konnten.
In euren Texten sprecht ihr gerne gesellschaftskritische sowie politische Themen, aber auch persönliche Probleme an. Was sind die Dinge, die euch am meisten bewegen?
Ali: Da ich alle Texte schreibe, kann ich sagen, dass ich Ungerechtigkeit hasse! Da gibt es gefühlt auch immer mehr, sei es in der Gesellschaft, bei der Arbeit oder im Miteinander. Wut, Leidenschaft und die Kontrolle darüber sind auch immer Themen, die mich begleiten.
Holger: Aktuell ist es der Angriffskrieg auf die Ukraine, der Klimawandel. Wir haben selbst Kinder und wollen, dass die auch noch auf unserem Planeten leben können. Was uns immer bewegt und geeint hat als Band ist unsere Abneigung gegen Nazis.
Seit 2003 habt ihr fünf Alben und zahlreiche Songs veröffentlicht. Gibt es eine bestimmte Platte oder einen bestimmten Track, auf den ihr besonders stolz seid und wenn ja, warum?
Ali: Jede Platte hat ihre eigene persönliche Geschichte und unterschiedliche Besetzungen der Band. Für mich sind gerade die „Siedepunkt“ und die „ssääärrsss L.A.“ sehr intime Alben, die meine damalige Stimmung sehr gut widerspiegeln. Ein neues Album ist überfällig! Wir arbeiten am neuen Album, das dann hoffentlich 2024 erscheint.
Würzburg bekam in einer Kampagne mal den Titel „Provinz auf Weltniveau“ verpasst. Wie wirkt sich eure (Wahl-)Heimat auf euch und eure Musik aus?
Holger: Keine Ahnung! Vieles beeinflusst unsere Stimmung und dadurch auch den Charakter eines Songs. Aber die Kampagne haben wir nicht mitbekommen. Die Musik entsteht meist in einem dunklen Proberaum, der irgendwo auf der Welt sein könnte.
Ali: Mir fällt immer wieder auf, dass unheimlich viele aus der Würzburger Szene aus der Rhön kommen. Ich ja auch – aus der düsteren Rhön (lacht)!
In Zusammenarbeit mit Pax Bräu habt ihr ein Jubiläums-Pils gebraut. Wie kam es zu dieser Kooperation und wo bekommt man den Stoff?
Ali & Holger: Wir kennen Andy von Pax Bräu schon sehr lange, wir sind gute Freunde! Pax Bräu und malm schwimmen beide gegen den Strom, schla- gen Wege auch neben den Gleisen ein. Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung und Liebe, das ist doch ein gutes Rezept für ein herrliches Pils – und das ist es geworden! Das Bier bekommt ihr in gut sortierten Super- und Getränkemärkten der Region oder ihr macht direkt einen Ausflug zu Pax Bräu in die Rhön und holt es dort direkt – immer eine Reise wert!
Am 6. Mai habt ihr eure Jubiläumsshow im Immerhin gespielt. Wie war es und sind für dieses Jahr noch weitere Auftritte hier in der Gegend geplant?
Ali: Die Jubiläumsshow war wild! Die Bands und die Stimmung großartig! Für uns ist es wunderbar, wenn die anderen Bands einen Song von uns covern, das müssen die nämlich, um mitspielen zu dürfen. Im Moment steht hier in der Region kein Gig an.
Beim Jubiläumsgig standet ihr u.a. mit Blacksmoker und den Geezers auf der Bühne. Verbindet euch mit diesen Bands eine besondere Freundschaft?
Holger: Bei fast allen Bands spielen Ex-Malmer und uns verbindet eine lange Freundschaft. Es gibt viele spannende Überschneidungen, z.B. spielte Björn, unser Basser, schon Gitarre bei Blacksmoker.
Unser Geschenk zum Jubiläum: Eure eigene Interviewfrage (wir wissen alle, wie rar gesät gute Fragen sind)! Was wolltet ihr schon immer mal gefragt werden und wie lautet die Antwort?
Ali & Holger: Die Frage wäre ganz klar folgende „Ihr seid 25 Jahre knapp unter dem Radar geflogen. Nun, nachdem euer neues Album die Vinyl-Charts anführt und ihr auf allen Titelseiten der Musik-Magazine zu sehen seid, wie fühlt sich das an?“. Die Antwort steht noch aus ... ;)
Verlosung: Das Pils zum Bandjubiläum
© Marco Reuss
Weil sich Jubiläen am besten mit einem Pils feiern lassen, hat sich Andy, Braumeister der Pax Bräu und langjähriger, guter Freund der Band, dazu hinreißen lassen, diesen Herzenswunsch zu erfüllen. Das sagt der Braumeister höchstpersönlich dazu: „Nach Maiden, Metallica und Motörhead ist es nun endlich soweit: malm bekommen ihr eigenes Bandbier! Womit nur haben diese Krawallbrüder diese Ehre verdient? Die Sache ist schnell erklärt. Euer Bräu ist schon ganz lange Fanboy von dieser ausgezeichneten Krachkombo bzw. auch schon ewig befreundet mit den Jungs.
Als der Frontmalmer Ali mich anbohrte, ob ich nicht ein Bier für das 25-jährige Bandjubiläum brauen wolle, war das für mich natürlich eine Frage der Ehre. Das band/brauereiin- terne Brainstorming hat folgende Eckpunkte zu Tage gebracht: malm mag Pils! Ali meinte, er bevorzuge diesbezüglich Klassi- ker. Also bietet es sich an, ein Pils mit klassischen Hopfensorten wie z.B. „Tradition“ zu brauen. Um dem Bier auch noch den nötigen Spirit mitzugeben, haben malm das Braugeschehen mit ihrem infernalischen Sound in Rotation verset-tet-et-etzt!“
FRIZZ verlost 5x2 Flaschen malm Pax Bräu!
So macht ihr mit: Bis 30.6.2023 eine Mail mit dem Betreff „malm“ sowie Name und Telefonnummer an verlosung@frizz-wuerzburg.de schicken. Teilnahmebedingungen: www.frizz-wuerzburg.de/verlosung/teilnahmebedingungen