© Beate Müller
Betrachtet man die beiden Werke des diesjährigen November-Konzerts, ist vor allem der zeitliche Aspekt auffällig: Giacomo Puccini komponierte „Messa die Gloria“ von 1878 bis 1880, die sein Genie schon deutlich zeigte, aber bald hinter seinen Opern vergessen wurde. Mit den Vorarbeiten hat er wohl als 18-Jähriger begonnen. Kaum vorstellbar, wenn man sich an die eigene jugendliche Zeit erin- nert. Der zweite Komponist Antonín Dvořák war zwar schon über 50, als er im Jahr 1892 das „Te Deum“ schrieb, vollendete das komplette Werk jedoch innerhalb eines Monats.
Die meisten können sich wohl nicht einmal daran erinnern, was sie in den letzten vier Wochen gemacht haben. Zwar sind solche Überlegungen nicht ganz fair, sind wir doch nicht mit dem Genie von Puccini und Dvořák gesegnet. Aber sie verdeutlichen eindrucksvoll den Unterschied zwischen Jahrhundert-Genies und uns Normalsterblichen.