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Die Stadt aus Eisen hat uns alle von überall her angezogen, um uns dann wieder mit diesem bittersüßen Nachgeschmack auszuspucken. Das hier ist der Versuch, das Klangbild in einen Erlebnisbericht zu packen. Über MAGICMELTMOMENT, #wearemelt und wo war Maceo Plex?
Lieber erst mal genießen und inne halten, als schnell loswerden. Ok, um ehrlich zu sein, setzt nach jedem MELT! erst mal der Blues ein. Der braucht auch ungefähr zehn Tage um wieder zu verschwinden. Aber jedes Mal, wenn im Radio ein MELT!-Song läuft, man das Konfetti aus der Hosentasche pult, oder du deine Festival-Freunde auf der Straße triffst, die Einwegkamera aus dem Labor abholst… Dann ist es wieder da, dieses wohlig warme Gefühl.
Auf die Frage: "Und wie war‘s?" konnte ich nur „Einzigartig.“ antworten. Daraufhin wurde dann offensichtlich mal echtes Interesse geweckt:
„Wie? Jetzt auch nach dem siebten Mal in Folge?“ – „Ja! Es war wieder neu!“ – „Besser als die Fusion?“
Und da war sie wieder: Die Vergleichsfrage. Ja das MELT! - Obacht, oh Wunder – ist eben anders. Das trifft es auch am besten. Schluss mit dem ewigen „Miteinander Messen“. Jedes Festival hat wohl seine Daseinsberechtigung. Allerdings kann man durchaus – und das ist das Entscheidende – das Alleinstellungsmerkmal benennen. Auch wenn das einem Feldversuch gleicht.
Die einzigartige Kulisse des Freilichtmuseums Ferropolis. Auf der anderen Seite sprechen Wald, Wiese und Wasser für die Festivallocation, welche großflächig durchdesignt wird. Obgleich es an der Liebe zum Detail nicht fehlt und hier auch reichlich Geld investiert wird. Parallel dazu die moderne Bespielung der Worldwideweb-Kanäle. Dies alles holt Künstler und Besucher aus der ganzen Welt in die Stadt aus Eisen und das bei der humanen Größe von 20.000 Besuchern. Diese positive Energie wird von den Künstlern auf der Main Stage aufgesaugt und mit Demut an das Publikum weitergegeben. Wie ungewöhnlich das ist, zeigt sich auch daran, dass sie sonntags noch dufte drauf sind und dabei auch noch gut aussehen. Ausserdem wurde der Sonntag unausgesprochen zum Sporttag ausgerufen und so zeigten sich die Campingplatzbewohner von ihrer fitten Seite: Beim morgendlichen Yoga zum Soundtrack von König der Löwen, Purzelbaum-Weitroll-Wettmeisterschaft, Fahrradfahren, Fuß- und Volleyball spielen – Ok, Flunkyball hat man sicherlich mehr gesehen.
Was wurde vermisst?
Das im vergangenen Jahr eingeführte Cashless-System, gab es dieses leider schon nicht mehr. Sonst spuckten die schlafenden, gewaltigen Kreaturen noch Feuer. Dieses Jahr gab es dafür eben mehr Nebel. An keiner Bar konnte man Kurze, also Schnäpse, kaufen oder gar Mate. Die Toiletten-Wägen zwischen den Bühnen wurden ersatzlos gestrichen, was bedeutet, dass man während Konzerten zu den festen Sanitäranlagen gehen musste, wenn man nicht 20 Minuten anstehen wollte bzw. konnte. Größere Indie-Bands mit neuer Platte auf den Hauptbühnen. Und dass es eben mehr auf Musik ankommt, statt beispielsweise auf der Tanzfläche nach Pokémons zu suchen. Die App war nicht auf dem neusten Stand, denn im Store fand sich noch der Look aus 2015. Und offensichtlich wollte auch die Technik dieses Jahr leider nicht mitmachen und stürzte ständig ab, was scheinbar am Freitag gefixt wurde. Und zu guter Letzt: Der angekündigter Main Act Maceo Plex blieb sang- und klanglos fern. Kein Statement auf Facebook oder dergleichen. Immerhin funktionierte zwei Stunden vorher der Buschfunk unter den Besuchern. Ist es wirklich zuviel verlangt, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um rechtzeitig da zu sein, wo man doch schon so lange im Voraus angekündigt wurde, anstatt auf Ibiza oder sonst wo rumzufliegen?
Was wurde uns geboten?
Wir kommen auf 36 Stunden Musik und nahezu genauso viele Acts. Drunter überragend in Erinnerung: Andy Stott live (eine Stunde brachiales Klangerlebnis), Solomun (zum dritten Mal dieses Jahr und endlich hat er gehalten was er verspricht), Klyne (Danke Caro für das Feiern von “Paralyzed”, Danke Resi, dass du die Schreibweise gleich zuordnen konntest), Black Coffee (noch immer verzaubert von Kapstadts DJ-Held), Kytes (die sympathischen Jungs aus München), Disclosure (perfekter Sound des UK-Garage-Duos).
Das neue Konzept mit den Bühnenstandorten und den dazu gehörenden Minifloors ging großartig auf. Letztere bieten sozusagen die Neutralisation zwischen den Acts, wie der Ingwer beim Sushi.
Klyne – Paralyzed
3x MagicMeltMoments 2016
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#1 "anywhere in the nowhere"
Auf dem Weg nach Ferropolis zeigt Google neben den Häusern der Landzunge nur Feld. Da! Endlich das erste Wegweiserschild auf der Straße und bereits abgestürzt. Kein Mensch weit und breit. Keine Gaststätte mehr in Betrieb. Und weiter geradeaus. Dann das beinahe unscheinbare Verkehrsschild mit der Aufschrift: "Glück auf Ferropolis". Endlich weißt du, dass du richtig bist, wenn du das erste Mal wieder mit großen Augen die Bagger vor dir siehst und automatisch Englisch sprichst.
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#2 "neue Freunde finden"
Auf dem Campingplatz sind dieselben Nachbarn (leider nur für kurze Zeit im Jahr). Eben auf dem "Sleepless Floor" angekommen, wirst du mit den Worten angesprochen: "Hey, ich kenne dich doch aus Facebook." Bei der Big Wheel Stage soll ein Mädel erschreckt werden, welche Schluckauf hat. Sie wiederum vergisst in dem Moment alles, denn ja, ihr kennt euch. Ein Handy wollte noch länger am Strand bleiben und wird dem eigentlichen Besitzer hinterher getragen. Du verliebst dich auf den ersten Blick in eine ganze Gruppe Hetero-Jungs, weil sie so lieb und zärtlich zueinander sind, ohne sich, wie so oft, vor homophoben Äußerungen rechtfertigen zu müssen. Beim Main Act begeistert dich ein Junge und dann stellt sich heraus dass er noch nicht weiß, wie er morgen wieder heim kommt. Er ist aus Aschaffenburg und du hast Platz im Auto. Mit den neuen Feierfreunden wird um 23 Uhr ausgemacht, dass man sich auf jeden Fall um 4 Uhr unter der Diskokugel trifft, und alle sind pünktlich da.
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#3 "wer braucht denn Headliner"
Du feierst einen Australier hinter dir mehr als Tame Impala, obwohl sie eine bunte Lichtshow mit ebenso buntem Konfetti bieten und astrein abgemischten Sound liefern. Er strahlt über beide Backen und erklärt, dass sie in Australien 200 $ kosten. Während alle bei den Melodien dahin schweben, geht es bei Andy Stott eine Stunde brachial zur Sache. Ich wüsste nicht, wo ich sonst nochmal die Gelegenheit dazu bekomme. Du tanzt mit einem witzigen Typen vor der Main Stage (der eben noch auf der Main Stage stand) und findest zu Hause heraus, dass er einen dieser Ohrwürmer singt und nicht etwa eine Frau. Deichkind? Im Ernst? Ok, sie haben ihre Hits geremaked. In der Zwei-Stunden-Show geht es stattdessen auf Entdeckungsreise: Mind Against, Kollektiv Turmstraße und der sexy Raplady Leshurr.
Parov Stelar feat. Graham Candy - The Sun
Wo waren wir eigentlich bei Woman, Vril, Pan-Pot, Kobosil, Skepta, Ho99o9…? Und wo warst du?
See U next Year!
Vril (live) – Fr. 01:00-02:00 @ BIG WHEEL
facebook VRIL
Trotz ausgeprägten Hausaufgaben im Vorfeld kommen einige Erkenntnisse erst währenddessen bzw. hinterher. Der bescheidene Techno-Avantgardist Vril wird zurecht von der Masse in den Himmel gehoben. Was es bedeutet, diesen Sound (LIVE) zu machen, können wir erstmalig Dank ARTE 60 Minuten online in HD sehen – zumindest von hinten. Hier gehts zum Video…
Und hier noch der Link zu den anderen Konzerten:
Kontroverses Aftermovie
MELT! 2016 Aftermovie
Mut zieht auch meist Kritik hinter sich her. Aber das MELT! nimmt auch hier alle Kommentare aufmerksam entgegen. Und dann ist da plötzlich ein ❤️