Im Rahmen deiner „Männlich“-LP-Trilogie schmeißt du erst mal „Perlen vor die Säue“. Wer sind diese Säue? Etwa die Hörer deutscher Rap-Musik?
Dazu gibt’s ein klares JEIN. Viele packen die Songs, die es nicht aufs Album geschafft haben, dann auf ein Mixtape. Das ist bei „Perlen vor die Säue“ anders gelaufen. Wir, d.h. mein Produzententeam und ich, wollten bewusst ein Mixtape machen.
Mit der Trilogie versprichst du nicht weniger als das Männlichste, was je in Hip Hop-Deutschland erschienen ist. Bedienst du hierbei Werte, die dem aktuell erfolgreichen Street-Rap, der von Leuten wie Haftbefehl usw. bedient wird, entsprechen – oder widersetzt du dich im Gegenteil dieser Strömung?
Weder noch. Ich hab immer mein eigenes Ding gemacht und nie irgendwas bedient. Die Idee zu dem Titel „Männlich“ kam, weil ich jetzt über 18 Jahre auf der Bühne steh und damit sozusagen als Rapper volljährig geworden bin. Und dann bekommt man natürlich immer mehr Ideen zu dem Thema.
Noch im letzten Jahr warst du als Herr Sorge unterwegs und hast mit den „Verschwörungstheorien mit schönen Theorien“ einen Gegenentwurf zu der von Deichkind losgetretenen und von z.B. den Atzen weiterverfolgten Spielart vorgelegt. Ist dieser Herr Sorge dem bürgerlichen Samy Sorge eventuell näher als ein Samy Deluxe?
Ich glaub jeder Musiker hat öfter mal Lust was Neues zu machen. Herr Sorge ist mir in vielen Dingen ebenso nahe wie Samy Deluxe. Beide denken aber über ähnliche Dinge nach, nur ist der Herr Sorge düsterer, pessimistischer – und das ist eben einfach ein Teil meiner Persönlichkeit.
Dein Sohn versucht sich ja auch als Produzent. Wie macht sich der Deluxe-Nachwuchs?
Großartig. Mit nicht mal 13 Jahren produziert er Beats, macht eigene Texte, spielt Drums, Gitarre, singt unglaublich gut und ist auch noch sportlich ein Ass. Der ist so talentiert, dass ich sofort neidisch werden könnte, wenn ich nicht sein Vater wäre.
Wann gibt´s eigentlich von dir einen Posse-Track, auf dem z.B. die ganzen alten Eimsbush-Kollegen versammelt sind?
Die Idee kommt immer mal wieder hoch – mal sehen in welcher Form da mal was draus wird.