© Ingird Honneth
Ingrid Honneths Ausstellung thematisiert die Bedrohung unserer Existenz und sucht Auswege aus der Entfremdung. Dabei geht die Objekt-Künstlerin davon aus, dass die Menschen den Kontakt zur Natur, auch zu der eigenen, verloren haben. Sie begegne uns einzig im Verdrängten, im alltäglichen Abfall. Seit dem 20. Jahrhundert hat sich eine unglaubliche Fülle an Materialien aufgetan, die kunstwürdig geworden sind, so auch der Abfall.
Marcel Duchamp sammelte Dinge wie Straßenbahnkarten, Konservendeckel und Lebensmittelmarken und integrierte sie in seine Bilder, Kurt Schwitters sagte: „Der Abfall der Welt wird meine Kunst.“ Indem gerade der Abfall für Künstler der Moderne zu einem Ausgangspunkt geworden ist, haben sie, so Honneth, eine ästhetische Vernunftkritik formuliert und Re- oder Upcycling praktiziert, das einen möglichen Ausweg aus unserer Verstrickung eröffnet.