© André Mischke, Universität Würzburg
Kein anderer Künstler hat sich jemals in ähnlich intensiver Weise mit Homers Ilias auseinandergesetzt wie Martin von Wagner. Mehr als 50 Jahre lang widmete sich der aus Würzburg stammende Deutsch-Römer diesem Epos, das er künstlerisch und gedanklich tief durchdrang. Sein immenses Wissen über die Bild- und Sachkultur der Antike befähigte ihn, die Ilias nicht nur zu illustrieren, sondern bis zu einem gewissen Grad neu zu erfinden.
In 140 Szenen stellte er, der nicht nur als Kunstberater von König Ludwig I. von Bayern fungierte, sondern gleichermaßen Maler, Bildhauer, Archäologe, Antiquar und Sammler war, Ilias in einem Zyklus dar. Die Ausstellung nähert sich diesen kaum beachteten Bildern aus unterschiedlichen Blickwinkeln. In sechs Kapiteln wird Wagners Verhältnis zu Homer nachgegangen: als Leser, Kenner, Maler, Zeichner, Erfinder und Ästhet.