© Tanja Schimscha
Die kommende Saison am Mainfranken Theater steht unter demselben Motto wie die vergangene: „Riss durch die Welt“ bleibt der programmatisch rote Faden. Im letzten Jahr konnte der geplante Spielplan wegen der Pandemie und Baustellenverzögerungen nur ansatzweise gezeigt werden. Was den Umbau betrifft, blickt das Theater zuversichtlich in die Zukunft: Im Herbst eröffnet sowohl der Neubau in der Theaterstraße, als auch der Erweiterungsbau am Kardinal-Faulhaber-Platz.
Gleich zum Auftakt wird im Neubau einer der meistgespielten Gegenwartsautoren aufgeführt. „Der Riss durch die Welt“ von Roland Schimmelpfennig „verdichtet äußerst hellsichtig die Frage gesellschaftlicher Blasen angesichts sozialer Ungerechtigkeit und zunehmender Umweltzerstörung“, erläutert Intendant Markus Trabusch. Das Stück wird im Rahmen eines Doppelabends zusammen mit „Der Kreis um die Sonne“, ebenfalls von Schimmelpfennig, zur Aufführung kommen. Ebendieser schuf gemeinsam mit Komponist Christoph Ehrenfellner auch eine Opernfassung von Leonhard Franks Erzählung „Karl und Anna“ eigens für das Mainfranken Theater.
Die Musiktheatersparte startet mit Jaques Offenbachs fantastischer Oper „Hoffmanns Erzählungen“ in die neue Saison. Mit Jerry Bocks „Anatevka“ wird erstmals ein Musicalklassiker aufgeführt. Mozart steht gleich doppelt auf dem Spielplan: Die „Zauberflöte“ kommt erneut zur Aufführung, außerdem „La clemenza di Tito“ – ein explosiver Politthriller um Liebe und Verrat. Nach Vincenzo Bellinis „Capulets und Montagues“ steht mit Gaetano Donizettis „Lucia di Lammermoor“ ein weiterer Höhepunkt des italienischen Belcanto-Repertoires auf dem Programm. „Die Sache Makropulos“ musste in der vergangenen Saison abgebrochen werden und wird nun nachgeholt. Einen guten Einstieg in die Welt der Oper ermöglicht der Krimi „Das Medium“ von Gian Carlo Menotti.
Das Schauspiel erhält mit dem Theaterneubau eine neue Hauptspielstätte. Hier wird u.a. Samuel Becketts „Warten auf Godot“ aufgeführt, Lessings Klassiker „Emilia Galotti“ und Elfriede Jelineks „In den Alpen“. Zudem wird es Wiederaufnahmen von Produktionen vergangener Spielzeiten geben: „Die Comedian Harmonists“ unter Regie von Andreas Wiedermann, „Kunst“ von Yasmina Reza und „Grenzen“ des israelischen Autors Nimrod Danishman. Einen gewichtigen Schwerpunkt im Spielplan bilden außerdem zahlreiche Produktionen für junges Publikum.
Ein verglaster Ballettsaal wird die neue Heimat der Tanzcompagnie.Mit „Alice im Wunderland“ kreiert Ballettdirektorin Dominique Dumais ihren ersten Handlungsabend für Würzburg. Die Produktion „Tanzen bis in die Puppen“ zelebriert das Tanzen und das Zusammenkommen und das Stück „Chaplin!“ befasst sich mit dem bekannten Stummfilmkomiker. Zu den Highlights des Philharmonischen Orchesters zählen Events wie „My Way – A Tribute to Frank Sinatra”, Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ und Camille Saint-Saëns „Karneval der Tiere“.