© A. Büettner
In einer kleinbürgerlichen Wohnküche philosophieren die drei frommen Leidensgenossinnen Erna, Grete und Mariedl, geplagt von großer Langeweile, über ihr Leben, ihre Kinder, über Sex und verstopfte Aborte. Während der Papst im Fernsehen „Urbi et Orbi“ predigt, übertrumpfen sich die Frauen in ihrem Welt-Frust. Ernas Sohn Herrmann zum Beispiel säuft lieber, anstatt ihr Enkelkinder zu schenken. Grete erzählt von ihrer psychisch verwirrten, in Australien lebenden Tochter Hannelore.
Und Mariedl liebt es, verstopfte Klos mit bloßen Händen auszuräumen. Gemeinsam wollen die drei „den ganzen Lebensschmutz vergessen“. Doch je mehr sie reden, desto mehr entlarvt sich, wie tief sie bereits in der Misere stecken. „Die Präsidentinnen“ ist das Erstlingswerk und gleichzeitig das meist gespielte Stück des Dramatikers Werner Schwab, der unter den Theaterautoren als Enfant terrible, Provokateur und Punk galt.