© Nik Schölzel, Mainfranken Theater Würzburg
Für alles gibt es Traditionen in Anatevka, einem Dorf im Russischen Kaiserreich: Was man isst, welche Kleider man trägt, wen man heiratet. Für den Milchmann Tevje ist das eine gute Sache. In seinem unerschütterlichen Glauben und den Ritualen findet er Halt im Leben. Die Realität ist bitter genug, denn das Zusammenleben von Juden und Christen ist von Gewalt durchdrungen. Doch sein Glaube wird durch die Heiratsabsichten seiner drei ältesten Töchter auf eine harte Probe gestellt.
Mit einem armen Schneider oder einem revoltierenden Studenten als Schwiegersohn kann und will er sich nicht abfinden. Als Chava, die dritte Tochter, sich gegen seinen Willen mit einem Russen vermählt, verstößt er sie. Unterdessen nehmen die Judenpogrome weiter zu. Anatevka wird geräumt und Tevjes Familie endgültig auseinandergerissen. Was bleibt, ist die Hoffnung auf ein späteres Wiedersehen.