© AK Stolpersteine
Stolpersteine
Mit 625 Stolpersteinen liegen in Würzburg so viele wie in keiner anderen bayerischen Stadt. Am Freitag, den 19.3. kamen 41 weitere Steine für die Opfer des Nationalsozialismus hinzu. Corona-bedingt konnte die Öffentlichkeit bei der wichtigen Veranstaltung leider nicht anwesend sein. Die Verlegung vom 19. März wurde aber von tv-Mainfranken gefilmt und am Samstag, den 20. März um 11, 14 und 19 Uhr gesendet. Am Sonntag, den 21. März gibt es eine Wiederholung um 14 Uhr.
In einem großen Mosaik werden die Steine zum Gedenken an die Menschen des ehemaligen Jüdischen Krankenhauses und der beiden Altenheime in den Boden an der Ecke Dürerstraße/ Konradstraße eingelassen. Neben kurzen Reden der Bürgermeisterin Judith Jörg und des Vorsitzenden des Zentralrats der Juden Dr. Josef Schuster möchten Schülerinnen der Maria-Ward-Schule an die Lebensgeschichten der Ermordeten erinnern.
Die 41 Menschen wurden neben hunderttausend anderen in die Konzentrationslager deportiert und verschwanden als Nachbarn vom einen auf den anderen Tag für immer. Das Projekt der Stolpersteine wurde von Künstler Gunter Demnig entwickelt und umfasst mittlerweile Stolpersteine in 1.265 Kommunen in Deutschland und 21 Ländern in Europa. Dabei werden Gedenktafeln aus Messing vor dem letzten selbstgewählten Wohnort der Opfer in den Bürgersteig eingelassen.
Bereits am Donnerstag, den 18. März gab es eine informierende Abendveranstaltung, die vom Bayerischen Fernsehen aus dem Keller Z87 in der Zellerau gestreamt wurde. Dabei sprach Dr. Roland Flade zum Thema: „Heilen, Pflegen, Hoffnung geben - Das jüdische Krankenhaus und die Altersheime“. Die Sendung kann in der BR-Mediathek abgerufen werden. Die Veranstaltungen wurden musikalisch vom Duo Amuse, Michiru Soeda (Violine) und Arseniy Strokovskiy (Akkordeon), von der Würzburger Hochschule für Musik begleitet.
Eine Antwort auf die Frage, warum fast ausnahmslos Frauen bei den Opfern sind, versucht Maja Andert mit der Sendung: „Die Unsichtbaren - Alleinstehende jüdische Frauen und ihre Schicksale“ zu geben. Diese steht ebenfalls in der BR-Mediathek zur Verfüung.