Der ehemalige Bezirksrat und Sozialreferent der Stadt Würzburg, Dr. Peter Motsch, ist im Alter von 78 Jahren verstorben. Über 30 Jahre lang leitete er das Sozialreferat und gehörte bis 2018 dem Bezirkstag Unterfranken an. Die Arbeit von Motsch prägte das Sozialwesen Würzburgs auf besondere Weise, wobei sein Wirken über alle Parteigrenzen hinweg breite Zustimmung und hohe Anerkennung fand.
So wurde die städtische Sozialverwaltung durch den Umbau des Ämtergebäudes Karmelitenstraße 43 zu einer modernen Dienstleistungsverwaltung umgewandelt. Das Sozialreferat öffnete sich damit auch architektonisch den Bürgern, um diese nicht nur zu informieren und zu beraten, sondern auch aktiv am sozialen Geschehen zu beteiligen. Darüber hinaus wurde auch die soziale Infrastruktur in Würzburg systematisch und nachhaltig ausgebaut. Dabei handelte Motsch stets nach dem Motto: „Bürger als Partner der Verwaltung“.
Auch die Präventivarbeit spielte dabei in seinem Leben eine große Rolle. So war Motsch an der Entstehung diverser Beiräte und Arbeitsgemeinschaften meist maßgeblich beteiligt. Die Gründung des städtischen Selbsthilfebüros im Jahr 1985 sorgte für eine rasante Entwicklung im Bereich der Familien- und Gesundheitsselbsthilfe. Durch sein Engagement erhielt die Stadt Würzburg in Landes- und Bundeswettbewerben zahlreiche erste Preise sowohl als kinder- und familien- wie auch als behindertenfreundliche Gemeinde.
Die beiden Nachfolger im Amt des Sozialreferenten, Robert Scheller und Dr. Hülya Düber, ziehen ihren Hut vor ihrem Vorgänger: „Dr. Peter Motsch lebte sein Amt als Sozialreferent wie kaum jemand“. Auch Oberbürgermeister Christian Schuchardt zollt seinen Respekt. Dabei beeindruckte ihn nicht nur die Fähigkeit Motsch's, unkonventionelle Lösungen für Probleme zu finden. Auch seine positive Grundhaltung machte ihn zu der anerkannten Persönlichkeit, die er war. Dazu gehörte auch Offenheit und Wärme, die seinen Charakter ausmachten.
Für seine außerordentlichen Verdienste wurde Dr. Peter Motsch unter anderem mit der Ehrenmedaille des Oberbürgermeisters, der Silbernen Stadtplakette wie auch der bayerischen Verfassungsmedaille in Silber und dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.