© Stefan Bauseweinr
Am 12.7.2018 spielte LaBrassbanda im Zuge ihrer Festivaltour auf dem Gartenschaugelände in Kitzingen. Wir hatten die Gelegenheit, mit dem Bassisten der Brass-, Reggae- und Ska-Punk-Band, Fabian Jungreithmayr, über die Erlebnisse und Pläne der Band zu sprechen.
Ihr bespielt von kleinen Bühnen bis zur Olympiahalle in München so ziemlich alles. Habt ihr persönliche Präferenzen, wenn es um die Größe geht?
Wir spielen alle Größen, die es gibt. Die Mischung macht es aus – vor 200-300 Leuten im Club zu spielen, in dem es übel heiß ist, macht uns genauso Spaß wie Festivals und Open Airs. Vor großen Menschenmengen zu spielen ist eben auch etwas ganz Besonderes.
Auch diesen Sommer habt ihr wieder ein randvolles Programm, zwischen Bierzelt und Festival. Wo findet man dabei das beste Publikum?
Bei Festivals geht es immer auch darum, welches Publikum es anzieht. Davon hängt ab, wie sehr die Leute feiern. Im Gegensatz dazu herrscht im Bierzelt immer eine ganz besondere Atmosphäre. Wo’s am krassesten ist kann man nicht wirklich sagen.
Für euch gehört es zum guten Ton, bei euren Konzerten lokales Bier zu trinken. Ist das bei bis zu acht Konzerten im Monat auf Dauer nicht anstrengend?
Dabei gilt die Regel: Vorm Konzert nicht zu viel trinken. Eher mittags mal gemütlich das lokale Bier probieren. Erst nach dem Konzert kann man dann mehr trinken.
Ihr tretet traditionell barfuß und in Lederhosen auf. Hat das einen bestimmten Grund?
Das hat sich von Anfang an so entwickelt. Der Vorteil ist, dass später im Tourbus dann nicht alle ihre Schuhe ausziehen. Die wären nach einem Konzert dann schon ordentlich verschwitzt und würden alles vollstänkern.
Es gibt Leute, für die euer Auftreten dann wieder nicht traditionell genug ist, wie beispielsweise der Bayrische Trachtenverband. Die wollten sogar schon ein Konzert von euch verhindern. Wie geht ihr damit um?
Das war in Ruhpolding, da sind die Trachtler ziemliche Hardliner. Das Ganze hat sich aber zum Glück dann aufgelöst. Wie wir auftreten ist eben unsere Sache und die ziehen wir auch durch.
Nicht nur äußerlich, auch musikalisch habt ihr bayrische Wurzeln. Welche anderen Einflüsse spielen für euch noch eine wichtige Rolle?
Die Musiker in unserer Band kommen aus den verschiedensten Genres. Unser Sänger, der Stefan, hat beispielsweise klassische Trompete studiert und unser Schlagzeuger Jazz-Schlagzeug. Jeder in der Band hat seinen eigenen musikalischen Background, den er mitbringt.
Vor einem Jahr wart ihr auf Welttournee, keine schlechte Leistung für eine Band, die auch mal gerne ein Album im Kuhstall aufnimmt. Gab es dabei Erlebnisse, die sich auf eure Musik auswirken?
Man kommt dabei viel mit anderen Musikern in Kontakt und lernt dabei die Musik, die die machen, kennen. So begleiten uns dieses Jahr wieder unsere australischen Freunde (Caravãna Sun, a.d.Red.) auf sieben Konzerten, die spielen eine Mischung aus Reggae, Dub und Surfermusik. Das ist schon toll.
Mit der Welttour habt ihr euch auch selbst einen Traum erfüllt und Orte bereist, die ihr schon immer sehen wolltet. Könnt ihr euch vorstellen, noch mal zusammen loszuziehen und Städte zu bereisen, die es diesmal nicht auf die Liste geschafft haben? Oder besucht ihr diese Städte in Zukunft lieber privat?
Zum zehnjährigen Jubiläum war das für uns schon ein großer Traum, der da in Erfüllung gegangen ist. Und wenn es sich noch mal ergibt, würden wir das als Band gerne wiederholen. Wir sind auch schon gemeinsam am planen, was wir als nächstes machen.
Zurück zum Bier, das dem Bayer heilig ist – wo außerhalb Deutschlands habt ihr das beste und wo das gewöhnungsbedürftigste Bier probiert?
Das Bier war eigentlich überall ganz gut. Was mich sehr verwundert hat war das Bier in Japan, das war echt gut. In Amerika hingegen war das Bier erwartungsgemäß etwas leichter. Das heftigste Bier haben wir in Belgien bekommen, einen Triple Bock. Da bevorzuge ich doch das Augustiner Hell.
Ihr seid eine Band, die gerne über den bayrischen Tellerrand hinausschaut. Was ist nach „Europa“ und „Around The World“ euer nächstes großes Ziel?
Diesen Sommer gehen wir wieder auf Festival-Tour. Dabei spielen wir auch auf dem Sziget, das total lässig und eines meiner Lieblingsfestivals ist. Außerdem spielen wir auf einem wunderschönen Festival in Frankreich, in der Bretagne und auch wieder auf dem „Woodstock der Blasmusik“ in Österreich. Zusätzlich sind wir auch wieder auf unserer Bierzelt- und Club-Tour.