Oh Tyrol oder Der Letzte auf der Säule

Als Säulenheilige oder Styliten wurden seit dem Mittelalter Mönche bezeichnet, die zum Zeichen besonderer Askese ihr Leben auf dem Kapitell einer Säule zubrachten. Als letzter Nachfolger dieser eigenartigen Tradition sitzt in einem abgelegenen Bergtal Simeon – nach eigener Aussage das Produkt einer „blutschänderischen Buhlerei“ – bei Wind und Wetter in luftiger Höhe. Seine Gedanken kreisen vor allem ums Essen (bzw. Fasten), das Wetter und seine Umwelt. Er philosophiert über die Religion, berichtet von seinem Werdegang als Heiliger und erzählt von seinen Mitmenschen, die ihn vor allem dann besuchen und reichlich beschenken, wenn es ihnen schlecht geht. Und – wenn Gott es wieder einmal für notwendig hält – unterhält er sich auch mit ihm.

Der hintergründige, bisweilen boshafte Monolog wurde 1997 schon einmal von Herbert Ludwig in unnachahmlich komödiantischer Art interpretiert und feierte in der Werkstattbühne sowie bei mehreren Gastspielen große Erfolge. 

Aufführungsrechte beim Ahn & Simrock Verlag