Klaus Farin zu: Pro & Contra Frei.wild
bis
Posthalle Bahnhofplatz 2, 97070 Würzburg
Frei.wild polarisiert: Für die einen sind sie eine gefährliche, national, völkische Band und ihnen ein Forum zu bieten kommt einem Tabubruch gleich. Für die anderen ist Frei.wild eine Band wie jede andere, mit ehrlichen Texten von Liebe, Sehnsucht und Frustration und gelegentlicher Heimatliebe. Muss eine Demokratie auch solch eine Band aushalten oder muss man ihnen den Zutritt zu unseren Bühnen verwehren?
Nach dem vergangenen Konzert in der Posthalle, am 04. Dezember fachte diese Diskussion auf und Emotionen kochten hoch.
Mit Klaus Farin, Mitbegründer des Archivs der Jugendkulturen, Vorstandsmitglied des Vereins Aktion Courage e.V., dem Träger von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.
Dieser Mann hat nicht nur die vier Frei.Wild-Musiker zwei Jahre lang sie auf Tour begleitet und zu Hause in Südtirol besucht, sondern auch mehr als 4.000 Fans der Band befragt, mit Historikern und Musikwissenschaftlern, 59 weiteren Deutschrock-Bands und vielen anderen KünstlerInnen und Frei.Wild-KritikerInnen gesprochen sowie biografische Gespräche mit Angehörigen und Aussteigern aus der rechtsextremen Szene u. a. zur Funktion von Musik in der rechten Szene geführt. So ist sein aktuelles Buch „Frei.Wild. - Südtirols konservative Antifaschisten“ nicht nur eine Band-Biografie geworden, sondern zugleich auch eine der größten Fan-Studien im deutschsprachigen Raum und eine Auseinandersetzung mit der Wirkung und Bedeutung von Musik, mit Mediendarstellungen und Vorurteilen.
Dieser Diskussionsabend findet im Rahmen der Themen-Reihe „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Jugendkulturen“ statt. Neben Klaus Farin werden weitere Experten unter anderen über den Sexismus im Hiphop Vorträge halten und offene Diskussionen führen.
Die weiteren Termine im Cairo und im B-Hof werden noch bekannt gegeben.