In Gegenwart des Windes
Theater Ensemble Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg
Eintritt frei. In persischer Sprache mit deutschen Übertiteln.
Das Gastspiel wurde ermöglicht über eine Förderung durch DEMOKRATIE LEBEN des Bundeministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Das Theaterstück des iranischen Autors Bahram Beyzaie hinterfragt die Selbstüberschätzung und Überheblichkeit der Menschen. Ein Blick hinter die Fassaden einer undemokratischen und oberflächlichen Gesellschaft, die nur Schwarz-Weiß-Bilder wahrzunehmen scheint.
Drei Personen diskutieren über die Bedeutung der Werte „Versöhnung“, „Einigkeit“ und „Großzügigkeit“.
Im Laufe der Diskussion, bei der einer die Vermittlerrolle einnimmt, wird nach den „Schuldigen“ an den Ungereimtheiten der Welt und der Gesellschaft gesucht. Jeder sieht sich selbst als der Bessere, Großzügigere und Menschlichere. Dabei wird das Verhalten der Personen zueinander immer brutaler…
Das Stück hinterfragt mit einem Hauch vom schwarzen Humor die Selbstüberschätzung und Überheblichkeit von Menschen, die sich überaus „menschlich“, „harmonieliebend“ und „großzügig“ zeigen wollen, jedoch das Gegenteil sind.
IN GEGENWART DES WINDES zählt zum absurden Theater und wurde 1969 verfasst. Es ist noch immer sehr aktuell und blickt hinter die Fassaden einer undemokratischen und oberflächlichen Gesellschaft, die nur Schwarz-Weiß-Bilder wahrzunehmen scheint.
Der Autor Bahram Beyzaie (geboren 1938 in Teheran) ist einer der bekanntesten iranischen Theater- und Drehbuchautoren sowie Regisseur. Zurzeit lebt er in den USA und lehrt an der Stanford Universität Iranisches Theater und Film:
Seine Tochter, die iranische Autorin und Regisseurin Niloofar Beyzaie lebt hingegen seit 1985 in Deutschland im Exil. Sie gründete 1994 nache dem Abschluss ihres Studiums (Germanistik und Theater- Film und Fernsehwissenschaften, Magister an der Goethe Universität Frankfurt a.Main) die freie Theatergruppe Daritsche.
Ihr Hauptanliegen ist, auf die Unterdrückung und den Widerstand insbesondere der Frauen in den vom politischen Islam regierten Ländern aufmerksam zu machen.
2005 wurde sie von der persischen Weltakademie für Kunst, Literatur und Medien in Budapest für ihre engagierte Theaterarbeit im Exil als beste Regisseurin in der Kategorie Darstellende Künste ausgezeichnet.