© Christian Neubert
Das aktuelle Gefälle
Wie man von der Bühne der Echo-Verleihung schreit, so schallt es herab. Davon konnten in den letzten Jahren zum Beispiel Frei.Wild ein Lied singen. Und, brandaktuell: Kollegah und Farid Bang. Sie selbst beschreiben sich als jung, brutal und gutaussehend. Andere werfen ihnen offenen Antisemitismus vor. Zuzuschreiben haben sie sich das natürlich selbst. Ob das mediale Echo ihren äußerst erfolgreichen Karrieren nun ein Ende bereitet, bleibt dagegen fraglich. Weniger fraglich ist die Zukunft der Auszeichnung selbst. Nachdem seine Initiatoren inklusive seines Ethikbeirats es sich offenbar allzu bequem gemacht haben, steigt zunehmend der öffentliche Druck. Es reicht eben nicht, einfach unreflektiert zu feiern, was mitgegrölt wird, kommerzielle Interessen befriedigt, Reichweite erzielt und entsprechend Kohle abwirft. Das gilt für Musiker, für die Musikindustrie, für jede Industrie. Und umso mehr für uns alle als Konsumenten.