© Christian Neubert
Das aktuelle Gefälle
Schulschwänzen ist kein Kavaliersdelikt. Es ist ein Pennälerstreich. Einer, der drastisch geahndet wird. Da sind dann schnell mal 1.000 Euro fällig. Also nicht für das schulpflichtige Kind jetzt, wenn es im Media Markt an der Playstation anstatt im Sportunterricht rumhängt, sondern für die Erziehungsberechtigten. Weil die Berechtigung zum Erziehen eben auch eine Pflicht ist. So wie die Schulpflicht, die bei uns seit 1919 besteht. Seit fast 100 Jahren, alle Achtung. Ihr Werdegang stellt sich als fortwährender Kampf zwischen Jung und Alt dar, ausgefochten zwischen Pepe Nietnagel und Direktor Taft oder Danger Becker und Zeki Müller. Da gilt es natürlich Partei zu ergreifen – was allerdings Schülern und Lehrern vorenthalten ist. Dass sich da heute allzu oft auch Eltern einmischen, indem sie mit ihrem Balg schon vor Ferienbeginn gen Malle oder Malediven aufbrechen, ist merkwürdig – und spricht Bände. Welche? Schwer zu sagen. Aber definitiv weniger die mit den Klassenlektüren als jene von nervigen Helikoptereltern.