Im vergangenen November ereilte den 19-Jährigen Desmond Anyimia Polley ein harter Schicksalsschlag: Während der Schüler seiner Familie half, Eisenstangen aus einem Fahrzeug zu laden stieß er mit einer der Stangen an eine Hochspannungsleitung. Dass er das überhaupt überlebte, grenzt an ein Wunder; er erlitt dabei aber Verbrennungen zweiten Grades an den Beinen sowie Verbrennungen dritten Grades an beiden Händen und Armen. Dr. Theresia Pellio, die als Chirurgin im St. Martin de Porres Hospital in Ghana tätig ist, musste beide Unterarme amputieren.
Eine Behinderung dieser Art ist in einem Land wie Ghana eigentlich ein Todesurteil, da man dort fast ausschließlich von Arbeit lebt, die man mit den Händen verrichtet. Desmond lies sich jedoch nicht entmutigen und fragte die Ärztin, ob sie ihn unterstützt, damit er eine Ausbildung im Computerbereich absolvieren kann. Sie versprach, sich für ihn einzusetzen und Geld für Prothesen zu sammeln – die Kosten hierfür fangen in Ghana bei 7.000 Euro an. Ob diese einfachen Prothesen geeignet sind oder ob welche importiert werden müssen, wird Dr. Pellio noch entscheiden.
Desmonds Geschichte berührte auch den Würzburger Krankenpfleger Florian. Der 23-Jährige absolvierte einen Teil seiner Ausbildung am St. Martin de Porres Hospital und lernte dort auch Dr. Theresia Pellio kennen. Das Missionsärztliche Institut Würzburg, das mit der Klinik in Ghana zusammenarbeitet, ermöglichte ihm damals den Auslandsaufenthalt und stellt nun auch sein Konto zum Sammeln der Spenden zur Verfügung. Da bisher leider noch nicht viel zusammengekommen ist, startete Florian kurzerhand eine Spendenaktion auf der Internetplattform „gofundme“, um noch mehr Menschen zu erreichen.
„Ich hoffe, dass Desmonds Schicksal und dessen Lebensmut auch viele Würzburger berührt. Ich habe in Ghana viele Menschen getroffen, denen es an adäquater medizinischer Versorgung fehlt. Trotz einer staatlichen Versicherung, die für die breite Masse sogar oft erschwinglich ist, sind viele Sachen nicht gewährleistet. So auch die Prothesenversorgung. Die Kosten hierfür müssen privat übernommen werden. Für die meisten ein Ding der Unmöglichkeit, stellt man die hohen Kosten und das häufig geringe Einkommen gegenüber. In vielen Fällen geht so ein Schicksalsschlag dann auch mit sozialem Abstieg einher.“, so Florian.
Wer spenden möchte, kann dies auf zwei Wegen: Über das Spendenkonto (Missionsärztliches Institut Würzburg, IBAN DE58 75090300 0003 006565, Stichwort „Desmond“) oder über Florians Spendenaktion, zu der man über den untenstehenden Link gelangt.