© StadtTagebücher Würzburg e.V
Die neun StadtTagebücher des Vereins StadtTagebücher Würzburg e.V. liegen an verschiedenen Standorten in Würzburg bereit und warten darauf, gefüllt zu werden. Geschichten, Wünsche, Anregungen, Bilder, Kritzeleien – alles ist erlaubt, jeder darf sich verewigen und Ideen zu Würzburgs Stadtgestaltung äußern.
Die Projektidee entstand in einem Masterkurs der zwei Gründungsmitglieder Lena Schweizer und Luisa Hochrein. Auf die Frage hin, wie die Postwachstumsstadt von Morgen aussieht, war ihnen klar, dass dies nur mithilfe der Bürgerinnen und Bürger zu beantworten ist. Gemeinsam mit Kulturanthropologin Isabella Kölz und Grafikdesigner Lukasz Singiridis entwickelten sie die Idee des interaktiven Stadttagebuchs und ließen ein Gedankenexperiment zur Wirklichkeit werden.
Im Stadtarchiv, der Stadtbücherei, den Bücherschränken in der Eichhornstraße und am Wagnerplatz, dem Museum Shalom Europa, der Posthalle, dem Cairo, dem Café Vollmund und der Umweltstation liegt jeweils ein Stadttagebuch aus. Menschen, die hier vorbeikommen, können Erfahrungen und Wünsche rund um ihr Leben in Würzburg teilen und auf verschiedenste Weise kreativ werden. Die Stadttagebücher wollen allen Würzburgerinnen und Würzburgern eine Stimme geben und ihnen einen Ort bieten, an dem sie ihre Geschichten erzählen können. Denn „eine Stadt, die für alle funktioniert“, müsse laut Vorsitzender Isabella Kölz eben auch die Bedürfnisse aller kennen.
Zusätzlich zu den festen Standorten besucht das mobile „StadtTagebuch unterwegs“ diejenigen, denen es nicht möglich ist, zu den genannten Standorten zu gelangen. Momentan befindet es sich in einer Senioren-Wohngemeinschaft in Reichenberg. Gründerin Lena Schweizer sieht im mobilen Buch eine große Bereicherung, vor allem, um die Geschichten der älteren Generation festzuhalten.
Die drei Gründerinnen sprudeln vor Ideen und möchten noch viele Aktionen mit den Tagebüchern umsetzen. Wenn sie gefüllt sind, sollen die Bücher ins Stadtarchiv einziehen, als Teil der Geschichte Würzburgs und dessen Bewohner. Mitarbeiterin Anne Ulrich sieht das Projekt als eine wundervolle Möglichkeit, das Stadtarchiv für die Würzburger attraktiver und erfahrbarer zu machen und individuelle Geschichten kleiner Leute zu verewigen.
Um ihr Projekt weiter voranzutreiben, sind die Initiatorinnen besonders auf die Mithilfe der Bürger angewiesen. Luisa Hochrein und appelliert an alle Würzburger, ihre Gedanken und Ideen zu teilen. Vor allem dem mobilen Tagebuch sind keine Grenzen gesetzt, es wandert überall dorthin, wo Geschichten erzählt werden wollen.