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© Brückner & Brückner Architekten
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© Arena Würzburg Projektgesellschaft
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© Arena Würzburg Projektgesellschaft
Seit Jahren wird in Würzburg über den Bau einer Multifunktionsarena diskutiert. Nachdem offene Finanzierungsfragen das Projekt zunächst auf Eis gelegt hatten, bewilligte der Stadtrat nun zusätzliche Mittel in Millionenhöhe – und ebnete damit endgültig den Weg. Über die Arena Würzburg Projektgesellschaft will die Zukunftsstiftung den Bau gemeinsam mit der Stadt realisieren. Wir sprachen mit Stefan Rühling, Vorsitzender des Vorstands der Zukunftsstiftung, darüber, welche Bedeutung die Multifunktionsarena für die kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung Würzburgs hat.
Wie profitiert Würzburg und die Region von einer Multifunktionsarena und welchen Mehrwert hat eine solche für die Bürgerinnen und Bürger?
Schon lange träumt Würzburg von einer Multifunktionsarena, nun kann sie endlich Wirklichkeit werden. Die Arena wird eine hochmoderne Bühne für Konzerte, Sport und Kongresse und ermöglicht ein attraktives und vielfältiges Veranstaltungsangebot. Wir werden nicht mehr nach Frankfurt oder München fahren müssen, um besondere Shows oder Konzerte zu erleben, viele Künstlerinnen und Künstler kommen dann wie früher wieder nach Würzburg. Die Bürgerinnen und Bürger werden von der Arena profitieren, da bin ich sicher.
Welche Art von Veranstaltungen könnte die neue Arena nach Würzburg bringen, die bisher nicht möglich sind?
Ein Schwerpunkt in der Arena liegt auf Konzerten und Shows. Außerdem dient sie den Würzburg Baskets als Heimspielstätte. Aber auch andere Sportevents und Spitzensport sind möglich, genauso wie E-Sports oder Gamer Conventions. Aufwändigere Show- und Konzertproduktionen mit überregionaler Strahlkraft könnten dann nach Würzburg kommen, die derzeit kapazitätsmäßig und technisch hier nicht realisierbar sind. Und mit Sicherheit wird das Kongress- und Tagungsangebot in der Uni- und Tourismusstadt Würzburg im Herzen Deutschlands einen Aufschwung erfahren. Man stelle sich nur einen Medizinerkongress mit 4.000 bis 5.000 Teilnehmern vor: Die Hotellerie, die Gastronomie und der Einzelhandel in der Innenstadt würden sich freuen.
Und wenn man dazu noch bedenkt, dass die Posthalle für Veranstaltungen wegfällt und die tectake Arena ihren Zenit überschritten hat und ab 2029 für Basketball nicht mehr erstligatauglich sein wird - den FIT/One Baskets droht dann der Zwangsabstieg - da braucht es doch eine zukunftsweisende Lösung mit Entwicklungspotential. Konzerte können in der neuen Arena unbestuhlt mit 7.000 und bestuhlt mit 5.500 Zuschauern stattfinden, Basketball mit 6.000. Sie ist aber multifunktional und absolut flexibel, sodass auch Veranstaltungen mit 50 bis 1.000 Besuchern möglich sind.
Welche Vorteile bringt eine Multifunktionsarena für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Stadt?
Der Bau der Arena ist eine strategische Investition in die Zukunft unserer Stadt. Sie führt zu einer deutlichen Attraktivitätssteigerung und Belebung der Innenstadt. Mit einem Fassungsvermögen von bis zu 7.000 Besuchern passt die neue Multifunktionsarena ideal in die Event- und Tourneeplanung der Veranstaltungsbranche, zumal im Umkreis von rund 100 Kilometern mit einem Einzugsgebiet von 1,5 Millionen Menschen keine vergleichbare Spielstätte existiert. Bei 100 bis 150 Veranstaltungen pro Jahr werden 300 bis 400.000 Besucher mit 60 bis 80.000 Übernachtungen erwartet.
Eine Studie des renommierten dwif-Instituts ermittelte einen jährlichen Bruttoumsatz durch die Arena von rund 20 Mio. Euro pro Jahr, davon 60 Prozent außerhalb des Arena-Betriebs in Hotellerie, Gastronomie und Einzelhandel in Würzburg und Umgebung, Rechnet man diese Werte aus dem Jahr 2021 auf das heutige Preisniveau hoch, dann kommt man auf 20 bis 30 Mio. Euro in jedem Jahr des Bestehens der Arena. Dies entspricht den Erfahrungen an anderen Standorten. Hinzu kommt noch die Wertschöpfung während der Bauphase, insbesondere für das Handwerk.
Welche Reaktionen gibt es bisher aus der Bevölkerung und der Wirtschaft auf das Hallenprojekt?
Fast nur positive. In der Online-Umfrage der Main Post sind 75 Prozent der Teilnehmer der Meinung, dass Würzburg eine neue Arena braucht. Die Petition der Würzburg AG für die neue Multifunktionsarena haben in kurzer Zeit um die 4.000 Menschen unterschrieben, ebenso Unternehmen, Hochschulen und Verbände. Und der Stadtrat hat am 17. Oktober mit einer sehr großen Mehrheit den Umsetzungsplan für die Multifunktionsarena Würzburg beschlossen und damit ein starkes Signal für die Zukunftsfähigkeit der Stadt gesetzt. Jetzt kann es losgehen!
Der Stadtrat hat einer zusätzlichen Finanzierung von 18,5 Millionen Euro zugestimmt. Welche Anreize gibt es für Sponsoren, sich zu beteiligen?
Das Projekt ist kein klassisches Investorenprojekt, sondern wird von der gemeinnützigen Stiftung Würzburg realisiert. Hier können sich Spender einbringen, die generationenübergreifend Gutes tun und sich für die Zukunft Würzburgs und Mainfrankens engagieren wollen. Mit den Überschüssen aus der Verpachtung der Arena fördert die Zukunfts- stiftung soziale Projekte – ein in Deutschland einzigartiges Modell. Darüber hinaus wird die Arena Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit setzen und die erste klimaneutrale Veranstaltungsarena Deutschlands sein. Gute Gründe also, zu unterstützen und zu fördern!
Alle, die den Bau der Arena unterstützen möchten, können die Petition online unterschreiben. Mehr dazu auf www.wuerzburg-ag.de.