s.Oliver Würzburg muss sich bei Brose Bamberg mit 78:88 (28:45) geschlagen geben – Dirk Bauermann: „Wir müssen unsere guten Leistungen ab jetzt auch in Siege umwandeln“
Zweite starke Leistung von s.Oliver Würzburg gegen eines der Top-Teams der easyCredit BBL: Zwar mussten sich die Unterfranken am Sonntag beim Deutschen Meister Brose Bamberg mit 78:88 (45:28) geschlagen geben, lieferten aber vor allem nach der Pause eine ganz starke Leistung ab und gewannen die zweite Halbzeit mit 50:43. Dass es am Ende zwar eng wurde, aber nicht zu mehr reichte, lag vor allem am starken Bamberger Trio Daniel Theis, Fabien Causeur und Maodo Lo, das immer eine Antwort auf die Würzburger Aufholjagd fand. Für s.Oliver Würzburg trafen mit Maurice Stuckey (18 Punkte), Krešimir Lon?ar (14), Jake Odum (14) und Lamonte Ulmer (12) vier Spieler zweistellig.
Auch wenn es die 13. Würzburger Niederlage im 13. Aufeinandertreffen beider Clubs war: So gut wie an diesem Sonntag haben die Unterfranken gegen den achtfachen Deutschen Meister bisher noch nie ausgesehen. 78 erzielte Punkte gegen die Bamberger sind ebenso Bestwert wie die Zehn-Punkte-Differenz am Ende. Dass die Würzburger bereits ab der fünften Minute einem zweistelligen Rückstand hinterher laufen mussten, lag an der Treffsicherheit der Bamberger Distanzschützen in der Anfangsphase: Mado Lo, Daniel Theis, Jerel McNeal und Fabien Causeur versenkten die ersten sechs Dreier der Hausherren in Serie ohne einen einzigen Fehlversuch. Diese 18 Punkte sorgten für eine 22:11-Führung in der 7. Minute, von der die Gäste sich im Verlauf der ersten Halbzeit nicht mehr erholen sollten.
Zwar kämpften sich die Würzburger bis zur 11. Minute wieder auf 23:18 heran, insgesamt gelang ihnen vor der Pause gegen die aggressive Verteidigung der Hausherren im Angriff aber zu wenig, um die Bamberger so ärgern zu können, wie Trainer Dirk Bauermann es vor der Partie gehofft hatte. Zwischen der 15. Minute und der Halbzeitsirene erzielten die Unterfranken nur fünf Punkte und mussten daher mit einem 45:28-Rückstand in die Kabine gehen.
Ihre Aufholjagd startete in der 23. Minute, nachdem die Hausherren zu Beginn des dritten Viertels auf 49:28 erhöht hatten – ihre höchste Führung im Spiel. Vor allem von jenseits der 6,75-Meter-Linie nahmen Lamonte Ulmer, Maurice Stuckey und Krešimir Lon?ar ihre Würfe ab diesem Zeitpunkt mit viel Selbstvertrauen – und trafen zusammen mit Mustafa Shakur nach der Pause zwölf von achtzehn Dreiern (66 Prozent). Für die ersten beiden Distanztreffer sorgte Ulmer, unter Anderem dadurch verkürzten die Gäste durch einen 9:1-Lauf bis zur 25. Minute auf 50:37.
Kurz vor dem Ende des dritten Abschnitts waren es dann Krešo Lon?ar sowie Staf Shakur mit dem Buzzerbeater, die den Spielstand auf 64:52 nach dreißig Minuten stellten. Auch im vierten Viertel gelang es den Gästen, die Aufholjagd fortzusetzen – in der 33. Minute lagen sie nach einem weiteren Ulmer-Dreier wieder einstellig hinten (69:60). Noch knapper wurde es in der 38. Minute, als erneut Lamonte Ulmer einen schwierigen Drei-Punkte-Wurf ins Gesicht des Gegenspielers zum 78:72 versenkte. Mehr war dann für die Unter- bei den Oberfranken aber mehr drin, weil vor allem Fabien Causeur in der Schlussphase immer die richtige Antwort parat hatte.
Nach einer Auszeit von Bambergs Trainer Andrea Trinchieri war es 92 Sekunden vor Schluss Nikolo Melli, der mit einem Dreier zum 83:72 den Bamberger Heimsieg endgültig besiegelte. Unter dem Strich war Dirk Bauermann aber zufrieden: „Die Energie und die Qualität, die wir in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, war wirklich erfreulich. Nach den schweren Spielen gegen Bayern München und Bamberg gilt es für uns jetzt, unsere guten Leistungen in Siege umzuwandeln, und das muss am kommenden Sonntag zuhause gegen Tübingen passieren.“
Brose Bamberg – s.Oliver Würzburg 88:78 (23:16, 22:12, 19:24, 24:26)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Maurice Stuckey 18 Punkte/6 Dreier (6 Rebounds), Krešimir Lon?ar 14/2, Jake Odum 14/2, Lamonte Ulmer 12/4, Michael Cobbins 7 (6 Rebounds), Mustafa Shakur 7/1, Brendan Lane 4, Marshawn Powell 2, Felix Hoffmann, Sebastian Betz, Nax Ugrai.
Top-Perfomer Bamberg:
Theis 20/2 (12 Rebounds/6 Blocks), Causeur 16/3 (6 Assists), Lo 15/3 (5 Assists), McNeal 10/1.
Key Stats:
Zweierquote: Würzburg 41 Prozent (11 von 27) – Bamberg 54 Prozent (15 von 28)
Punkte in der Zone: Würzburg 18 – München 24
Freiwürfe: Würzburg 11 von 18 (61 Prozent) – Bamberg 22 von 28 (79 Prozent)
Stimmen zum Spiel
Maurice Stuckey, s.Oliver Würzburg:
„In der ersten Halbzeit haben wir uns leider etwas ins eigene Bein geschossen. Wir wollten bei den Werfern bleiben, aber das haben wir nicht ganz so gut umgesetzt und deshalb relativ früh einige offene Dreier von Bamberg kassiert. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Intensität und mehr Druck am Ball. Ich bin froh dass wir nicht aufgegeben haben. Wäre das in der ersten Halbzeit schon so gewesen, hätten wir vielleicht nicht so einem hohen Rückstand hinterher rennen müssen. Meine ersten beiden Dreier haben sich gut angefühlt, und dann sind auch die restlichen reingefallen. Leider hat es nichts gebracht. Jetzt müssen wir auf jeden Fall gegen Tübingen gewinnen und schauen, ob wir das Feld noch irgendwie von hinten aufrollen können.“
Dirk Bauermann, s.Oliver Würzburg:
„Glückwunsch an Andrea Trinchieri nicht nur zum Sieg heute, sondern auch für die großartige Arbeit, die er bisher hier in Bamberg geleistet hat. Es ist bewundernswert, auf welch hohem Niveau die Mannschaft international und national an jedem Spieltag spielt. Unser Ziel war, es ihnen heute so schwer wie möglich zu machen und am Ende vielleicht die Chance zu haben, das Unmögliche möglich zu machen. Das wäre uns fast gelungen, insofern kann ich alles in Allem sehr zufrieden sein. Die Energie und Qualität, die wir in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, war wirklich erfreulich. Nach den beiden schweren Spielen gegen München und Bamberg gilt es für uns, unsere guten Leistungen jetzt auch in Siege umzuwandeln, und das muss am kommenden Sonntag zuhause gegen Tübingen passieren.“
Andrea Trinchieri, Brose Bamberg:
„Wir haben heute ein solides Spiel abgeliefert, bis zum dritten Viertel auch mit guter Verteidigung. In den letzten sechs Minuten haben wir dann nachgelassen und waren etwas unkonzentriert. Würzburg hat in dieser Phase einige schwere Dreier getroffen, gegen Lon?ar haben wir einige Fehler gemacht. Würzburg hat vierzig Minuten gut gespielt und nie aufgegeben. Wir haben heute ohne Darius Miller und Niko Zisis eine souveräne Leistung gezeigt,“