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Souveräner Sieg im Frankenderby reicht nicht für die Playoffs
s.Oliver Würzburg besiegt Bayreuth mit 82:68 und muss Frankfurt trotzdem den Vortritt lassen – Mit neunzehn Siegen am Ende auf Rang neun.
Es war der sechste Sieg aus den letzten sieben Spielen, und trotzdem hat es am Ende nicht ganz gereicht: Trotz einer erneut starken Leistung beim 82:68-Heimsieg gegen medi bayreuth endet für s.Oliver Würzburg die easyCredit BBL-Saison am 34. Spieltag. Um in letzter Sekunde noch den Sprung ins Viertelfinale zu schaffen, hätten die Unterfranken auch Schützenhilfe von den EWE Baskets Oldenburg gebraucht, die sich aber nicht gegen die FRAPORT SKYLINERS durchsetzen konnten. „Leider hat uns Oldenburg den Gefallen nicht getan. Es ist bitter, mit neunzehn Siegen nicht in den Playoffs dabei zu sein“, sagte Headcoach Dirk Bauermann nach der Partie.
Das Frankenderby war für beide Teams das dritte Spiel innerhalb von fünf Tagen. Bei den Gastgebern war in der mit 3.140 Zuschauern restlos ausverkauften Würzburger Turnhölle von Erschöpfung aber nichts zu spüren: Sie gaben von der ersten Sekunde an auf beiden Seiten des Feldes Vollgas und schafften es mit viel Energie, Willen und Aggressivität, die Gäste aus Oberfranken zu beeindrucken. Die Bayreuther lagen im gesamten Spielverlauf kein einziges Mal in Front, nur bis zur 5. Minute (8:8) konnten sie die Partie ausgeglichen gestalten.
Es folgte ein 10:2-Lauf der Hausherren, eingeleitet durch einen völlig offenen Drei-Punkte-Wurf von E.J. Singler und abgeschlossen durch einen kaum weniger schön herausgespielten Dreier von Felix Hoffmann zum 18:10 – in der 8. Minute nahm Bayreuths Headcoach Raoul Korner seine erste Auszeit. Doch auch im Anschluss änderte sich nicht viel am Geschehen auf dem Parkett. Bei der ersten Aktion des zweiten Viertels versenkte Leon Kratzer das Spielgerät mit einem krachenden Dunk im Bayreuther Korb und sorgte für die erste zweistellige Führung (26:16, 11. Minute).
Die Vorentscheidung in dieser Partie fiel bereits in den letzten drei Minuten des zweiten Viertels: Mit einem 8:0-Lauf, bei dem Youngster Dejan Kovacevic den ersten seiner drei Dreier traf, erhöhte s.Oliver Würzburg den Abstand noch vor dem Seitenwechsel auf zwanzig Zähler (46:26). In den ersten Minuten nach der Pause versenkte Kovacevic erst einen Korbleger und dann zwei weitere Dreier und hielt die Oberfranken dadurch weiter auf Distanz (57:34, 24. Minute). Bis zum Ende des dritten Abschnitts hatten die Würzburger, bei denen sich bereits zur Halbzeit alle zehn Spieler in der Scorerliste verewigt hatten, ihren Vorsprung auf 25 Punkte ausgebaut (68:43).
Erst in den letzten drei Spielminuten durften die Gäste aus Oberfranken noch einige Ergebniskosmetik betreiben – einen zwischenzeitlichen 28-Punkte-Rückstand nach zwei erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen von Abdul Gaddy und Maurice Stuckey zu Beginn des letzten Viertels (74:47, 32. Minute) konnten sie durch späte Dreier von GabeYork und Nate Linhart noch einmal auf 82:68 reduzieren. Nach der Schlusssirene war dann schnell klar, dass der 19. Saisonsieg nicht für die Playoffs reichen würde: Zu deutlich lagen die FRAPORT SKYLINERS in Oldenburg vorne.
„Glückwunsch an Frankfurt. Wir haben unterwegs leider ein Spiel zu viel liegen gelassen“, sagte Headcoach Dirk Bauermann zum Abschied: „Es ist bitter, mit neunzehn Siegen nicht in den Playoffs dabei zu sein. Ich weiß nicht, wann das zuletzt der Fall war. Die Mannschaft hat sich im Saisonverlauf sehr gut entwickelt, wir haben jetzt auf einem ganz anderen Niveau gespielt als zu Beginn der Saison. Natürlich sind wir sehr enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben, obwohl wir alle Playoff-Mannschaften außer Berlin besiegen konnten. Wir haben acht Siege mehr geholt als in der letzten Saison, daran lässt sich die positive sportliche Entwicklung deutlich ablesen. Bei aller Enttäuschung bin ich aber auch stolz auf das, was wir geleistet haben und auf die Entwicklung des gesamten Programms in den achtzehn Monaten, in denen ich hier war. Es ist eine gute Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Clubs.“
s.Oliver Würzburg – medi bayreuth 82:68 (24:16, 22:12, 22:15, 14:25)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Dejan Kovacevic 14 Punkte/3 Dreier, Kameron Taylor 12, Maurice Stuckey 10/2, Robin Benzing 10/2, Owen Klassen 8, Abdul Gaddy 8/1 (3 Steals), E.J. Singler 8/2, Cliff Hammonds 7/1 (5 Assists), Felix Hoffmann 3/1, Leon Kratzer 2.
Top-Performer Bayreuth:
Doreth 16/4, Marei 14, Linhart 13/1, Seiferth 8, York 8/2.
Key Stats:
Trefferquote aus dem Feld: Würzburg 54 Prozent (31 von 57) – Bayreuth 45 Prozent (26 von 58)
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 11 – Bayreuth 4
Fastbreak-Punkte: Würzburg 11 – Bayreuth 5
Stimmen zum Spiel:Dirk Bauermann, Headcoach s.Oliver Würzburg
„Glückwunsch an Raoul Korner für eine bisher sehr erfolgreiche Saison in der Bundesliga und im Europapokal. Unsere Jungs haben das heute sehr gut gemacht. Am Ende mussten wir auf Oldenburg hoffen, aber sie haben uns den Gefallen nicht getan. Es ist bitter, mit 19 Siegen nicht in den Playoffs dabei zu sein. Ich weiß nicht, wann das zuletzt der Fall war. Glückwunsch an Frankfurt, wir haben unterwegs leider ein Spiel zu viel liegen gelassen. Die Mannschaft hat sich im Saisonverlauf sehr gut entwickelt, wir haben jetzt auf einem ganz anderen Niveau gespielt als zu Beginn der Saison. Natürlich sind wir sehr enttäuscht, dass wir es nicht geschafft haben, obwohl wir alle Playoff-Mannschaften außer Berlin besiegt haben. Trotz der Enttäuschung bin ich aber auch stolz auf das, was wir geleistet haben und auf die Entwicklung des gesamten Programms in den achtzehn Monaten, in denen ich hier war. Es ist eine gute Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Clubs.“
Raoul Korner, Headcoach medi bayreuth
„Glückwünsche an Coach Bauermann und seine Mannschaft, das war heute ein ganz klarer Sieg. Sie waren uns in allen Belangen überlegen, wir haben von der ersten Minute an keinen Zugriff auf das Spiel bekommen. Wir haben mit Sicherheit keine Playoff-Form gezeigt und auch nicht das Gesicht, das wir in wenigen Tagen zeigen müssen, um in den Playoffs zu bestehen. Die Leistung von Würzburg hat aber sehr viel dazu beigetragen dass es uns nicht gelungen ist, in dieses Spiel hinein zu kommen. Nach den Leistungen der letzten Wochen hätte Würzburg es verdient gehabt, in die Playoffs zu kommen. Wir werden jetzt sehen, dass wir schnell wieder in die Gänge kommen.“