s.Oliver Würzburg
s.Oliver Würzburg unterliegt in der ausverkauften s.Oliver Arena mit 75:94 (39:56) gegen ALBA BERLIN
Im letzten Spiel vor dem ersten Länderspiel-Fenster der Saison hat s.Oliver Würzburg eine deutliche Heimniederlage hinnehmen müssen: Gegen ALBA BERLIN war die Fehlerquote der Gastgeber in der mit 3.140 Zuschauern ausverkauften s.Oliver Arena zu hoch, um dem Tabellenzweiten der easyCredit BBL Paroli bieten zu können. Die Hauptstädter dominierten die ersten zwanzig Minuten und fanden auch in der zweiten Halbzeit immer eine Antwort auf gute Würzburger Phasen. Top-Scorer der Partie war Nationalspieler Nils Giffey auf Berliner Seite mit 25 Punkten. Für s.Oliver Würzburg trafen mit Jordan Hulls (14), Gabriel Olaseni (13), Xavier Cooks (11) und Perry Ellis (11) vier Spieler zweistellig.
„Man muss viel richtig machen, wenn man gegen Berlin eine Chance haben will“, hatte Headcoach Denis Wucherer im Vorfeld der Partie betont. Seine Spieler machten phasenweise auch einiges richtig, waren in ihrer Leistung aber nicht konstant genug, um dem hohen Favoriten ein Bein stellen zu können. Das zeigte sich schon früh in der Partie: Zwar brachte Cameron Wells die Gastgeber gleich im ersten Angriff mit 2:0 in Führung, danach beherrschten aber mehrere Minuten lang die Hauptstädter die Partie. Ein 12:0-Lauf brachte den ALBAtrossen schon in der 5. Minute die erste zweistellige Führung.
Ab Minute fünf kam s.Oliver Würzburg offensiv besser ins Spiel und erzielte noch 18 Punkte bis zum Ende des ersten Abschnitts - das nützte aber nicht viel, weil die Berliner nur selten zu stoppen waren. Dennoch konnten die Gastgeber einen zwischenzeitlichen Rückstand von 15 Zählern (9:24, 8. Minute) bis zur ersten Viertelpause auf zehn Punkte reduzieren (20:30). Der Start ins zweite Viertel war dann aber eine Kopie des ersten Abschnitts: Wieder gelangen den Hausherren in den ersten drei Minuten nur zwei Freiwurf-Punkte durch Xavier Cooks, während die Berliner neun Zähler markierten und sich auf 22:39 (13. Minute) absetzen konnten.
„Sie waren uns geistig immer einen Schritt voraus, in der ersten Halbzeit vielleicht sogar zwei“, sagte Wucherer nach dem Spiel: „Die Zahlen lügen nicht: 21 Ballverluste sind zehn zu viel, wenn man gegen Berlin mithalten will.“ Auch durch drei Dreier in Folge nach seiner Auszeit in der 13. Minute durch Cameron Wells, Perry Ellis und Jordan Hulls wurde der Abstand bis zur Pause nicht mehr kleiner - vor allem deshalb, weil der Vizemeister sich auf Nils Giffey verlassen konnte: Der Nationalspieler erzielte 16 seiner 25 Punkte vor dem Seitenwechsel.
Unmittelbar nach der Pause war es dann zweimal Clint Chapman in seinem letzten Spiel im ALBA-Trikot, der den Spielstand noch in der 21. Minute auf 39:60 stellte. s.Oliver Würzburg antwortete mit einem 9:0-Lauf, der dieses Mal Berlins Trainer Aito Garcia Reneses nach knapp drei Minuten zu einer Auszeit veranlasste (48:60, 23. Minute). Durch Einsatz und Kampfgeist schafften es die Gastgeber, die zweiten zwanzig Minuten ausgeglichen zu gestalten. Aber immer dann, wenn der Abstand kleiner wurde, hatte der Tabellenzweite eine Antwort parat und konnte sich wieder deutlicher absetzen - geringer als 13 Punkte wurde der Rückstand der Gastgeber deshalb bis zur Schlusssirene nicht mehr.
Dazu war die Fehlerquote auch in der zweiten Halbzeit zu hoch: 13 der 21 Würzburger Ballverluste passierten im dritten und vierten Viertel, und auch die Trefferquote war nicht gut genug, um den Berliner Sieg noch ernsthaft in Gefahr zu bringen. Dank der Länderspielpause haben die Spieler von s.Oliver Würzburg jetzt erst einmal vier Tage frei, um die Akkus wieder aufzuladen und die Köpfe frei zu bekommen - mit Ausnahme von Gabriel Olaseni, der zwei Spiele mit der britischen Nationalmannschaft bestreiten wird.
s.Oliver Würzburg - ALBA BERLIN 75:94 (20:30, 19:26, 23:22, 13:16)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Jordan Hulls 14 Punkte/3 Dreier (6 Assists/4 Steals), Gabriel Olaseni 13 (8 Rebounds), Xavier Cooks 11/1 (6 Rebounds), Perry Ellis 11/3, Cameron Wells 9/1 (6 Assists), Johannes Richter 8, Florian Koch 4, Kresimir Loncar 3/1, Brad Lösing 2, Felix Hoffmann, Badu Buck.
Top-Performer Berlin:
Giffey 25/2, Wagner 13/3, Sikma 11/1 (6 Rebounds/5 Assists), Thiemann 10, Giedraitis 10/2, Peno 6 (10 Assists).
Key Stats
Ballverluste: Würzburg 21 - Berlin 15
Fastbreak-Punkte: Würzburg 4 - Berlin 27
Trefferquote aus dem Feld: Würzburg 42 Prozent (27 von 64) - Berlin 53 Prozent (35 von 66)
Stimmen zum Spiel
Brad Lösing, s.Oliver Würzburg:
„Wir waren am Anfang nicht ganz bereit für das schnelle Spiel der Berliner. Es hat leider etwas zu lange gedauert, bis wir dagegen gehalten und physischer gespielt haben. Diese Probleme müssen wir als Mannschaft lösen, wir müssen 40 Minuten mit einer guten Körpersprache und mit guter Stimmung spielen. wir müssen die Pause nutzen, um uns zu erholen und die Köpfe frei zu bekommen. Danach müssen wir an vielen Sachen arbeiten und besser werden.“
Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Das war unser erstes Spiel in dieser Saison in der BBL, in dem wir gegen einen Gegner keine Chance hatten. Die Zahlen lügen nicht: 21 Ballverluste sind 10 zu viel, wenn man gegen Berlin mithalten will. Daraus sind 27 leichte Punkte für Berlin im Schnellangriff entstanden, dagegen nur vier von uns. Damit hast du einfach gegen eine Mannschaft, die unserer geistig immer einen Schritt voraus war, in der ersten Halbzeit vielleicht auch zwei, und die auch jeden Fehler gnadenlos bestraft, keine Chance. Das erste Viertel der Saison ist nicht so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben. Die Jungs haben jetzt vier Tage frei, und danach haben wir alle hoffentlich wieder einen klaren Kopf und die Möglichkeit, uns zehn Tage lang auf den nächsten Gegner vorzubereiten und einige Veränderungen vorzunehmen. Es ist gut, dass wir wieder Zeit haben, mehr zu trainieren.“
Aito Garcia Reneses, Headocach ALBA BERLIN:
„Es ist nicht einfach, in Würzburg zu gewinnen. Deshalb war das ein guter Sieg für uns, vor allem wegen unserer drei Verletzten, alle auf derselben Position. Es war schwierig für uns, aber die guten Leistungen unserer jungen Spieler haben uns geholfen. Ich bin heute zufrieden mit unserer Verteidigung und unserem Fastbreak, und teilweise auch mit unserer Offensive.“