© Christian Huller
You!Me!Dancing!
„You!Me!Dancing!“ Was mitreißend und nach Aufforderung klingt, ist eine Würzburger Partyreihe, die monatlich in der MS Zufriedenheit steigt. Wer sie kennt, weiß, dass die mehr oder weniger implizit im Namen mitschwingende Losung explizit wird, sobald ihre Macher und Gastgeber Lucky, Oli und Fabi die ersten Tracks anspielen. Die bevorstehende April-Ausgabe der Reihe geht besonders steil: „You! Me! Dancing!“ wird fünf Jahre alt! Und zündet standesgemäß die Birthday-Edition.
Wenn Lucky, Olli und Fabi Disco machen, dann abseits forciert elektronischer Soundkonzepte. Ihnen geht es weniger um Beats-per-Minute-Bereiche, die sich am menschlichen Herzschlag orientieren oder ihn schweißtreibend überbieten wollen. Es geht ihnen auch nicht um geradlinige Four-to-the-floor-Prinzipien. Oder darum, dass das richtige Attribut vor den korrekten Gattungsbegriff geschoben wurde. Vielmehr liegt ihnen daran, dass der Sound schiebt. Nach vorn, mit dynamischen Drive. Laune soll er machen und Ausfallschritte anstreben, ohne sie zwingend erscheinen zu lassen. Und der überhaupt ungezwungen ist.
Die Musik, die ihre Party trägt, zirkuliert lose zwischen drei konstituierenden Säulen: Pop, Rock und Tronic. „Somehow Indie“ unterschreiben´s die drei Herren auf ihren Flyern. Wohlwissend, dass der Indie-Begriff längst ein verwaschener ist. Waschecht ist allerdings ihr redlicher Anspruch, ihre Lieblingsmusik auf Party zu münzen, ohne dabei Kompromisse als wässrige Lösungen einzugehen. Unbestrittene Klassiker von Radiohead, Oasis, Joy Division oder The Strokes treffen auf unverbrauchte Hits von Bon Iver, Arcade Fire, Interpol oder Sohn sowie auf sträflich vernachlässigtes und entsprechend dankbar aufgenommenes Liedgut von Ratatat, I´m from Barcelona oder Darwin Deez. Weil es rocken, die allzu grobe Gitarrenkeule aber steckenlassen und dabei neu bleiben soll. „You!Me !Dancing!“ soll konzeptionell nicht einschlafen. Lucky, Oli und Fabi wollen Erwartungshaltungen gerecht werden. Ihren Gästen und sich selbst gegenüber. Auf obligatorische Best-Of-Listen, die man routiniert runterspielt, wird daher bewusst verzichtet.
Bei der Party zu ihrem fünften Geburtstag besinnen sie sich auf ihre lang erprobten Stärken. Überraschungen gibt es dennoch, hinsichtlich dekorativer Wagnisse zum Beispiel. Außerdem laden sie befreundetet DJs zu sich ans Pult. Weggefährten, mit denen sie schon diverse Male die Plattennadeln kreuzten, auch abseits ihrer regelmäßigen Reihe. Schließlich ragen ihre Erfahrungen als DJ und Party-Bestreiter über ihre „You!Me!Dancing!“-Abende hinaus, wurzeln noch in Pleicher Hof- und AKW-Zeiten und laufen aus gen Radio Galapagos und InDieFresse! Aber das nur am Rande. Weil jetzt erst mal gefeiert wird.
Weitere Infos unter: www.neueliebealterhafen.de