Sie war Malerin, Aktivistin, Studierte, Ehefrau, Kommunistin und Mexikanerin. Um offiziell als Kind der Revolution zu gelten, fälschte sie später sogar ihr Geburtsdatum von 1907 auf 1910. Außerdem ist einer der leckersten Wrap-Läden Würzburgs nach ihr benannt worden. Ali Rays Dokumentarfilm beleuchtet das brisante, von Höhen und Tiefen geprägte, leidenschaftliche Leben und das ikonische Werk von Frida Kahlo.
Als Tochter eines emigrierten deutschen Vaters und einer mexikanischen Mutter wächst Frida Kahlo im berühmten blauen Haus, der Casa Azul, in einem Vorort von Mexiko-Stadt auf. Frida tauscht Kleid gegen Hemd und Hose, trägt ihre Haare meistens hochgesteckt und lässt die Augenbrauen zusammenwachsen. Sie ist ausgelassen, lebensfroh und angetrieben von einem unstillbaren Wissensdurst.
Mit sechs Jahren erkrankt die junge Frau jedoch an Kinderlähmung und wird schon früh mit Schmerz und dem Gefühl, eine Außenseiterin zu sein, konfrontiert. Elf Jahre später erleidet sie einen dramatischen Unfall, der sie für ihr gesamtes Leben zeichnet: Ihr Schulbus stößt mit einer Trambahn zusammen und Frida überlebt nur knapp. Aufgrund eines Wirbelsäulenbruchs muss sie monatelang, eingepfercht in ein Gipskorsett, im Bett verbringen.
Hier malt sie das erste ihrer berühmten Selbstporträts – mit einem Spiegel an der Decke und einer Leinwand neben dem Krankenbett. Von der Leidenschaft gepackt, malt sie immer weiter und kann schnell den 20 Jahre älteren populären Muralisten und überzeugten Kommunisten Diego Rivera von der Qualität ihrer Bilder überzeugen.
Er nimmt sie mit zu zahlreichen Künstlerfeiern im aufbrausenden Mexiko, stellt ihr bedeutende Maler und Revolutionäre vor und macht Frida Kahlo schließlich zu seiner Ehefrau. „Der Elefant und die Taube“, wie das Künstlerpaar in der Öffentlichkeit genannt wird, werden weltbekannt: Fridas Werke werden in den USA und Europa ausgestellt, Diegos oft provokante Fresken zieren Schulen, Regierungsgebäude und private Künstlerhäuser.
Trotz ihres Erfolges ist Fridas Leben geprägt von körperlichem Schmerz und auch in ihrer Beziehung zum freiheitsliebenden Diego erfährt sie immer wieder Erniedrigungen. Doch ihre unvergleichliche Widerstandskraft und emotionale Stärke bewahren sie stets vor einem von Trauer und Selbstmitleid geprägten Leben. In Gemälden wie „Die zwei Fridas“, „Die gebrochene Säule“ und „Ohne Hoffnung“, verarbeitet sie ihre Trauer und zeigt im eigenen, ikonischen Stil die unzensierte Wahrheit ihres bewegten Lebens.
Frida Kahlo wird oft im Surrealismus verordnet, sträubte sich allerdings zeitlebens gegen diese Bezeichnung. Surrealisten malen Traumwelten und irreale Szenarien, Kahlo hingegen malte ihre eigene Wirklichkeit. Dabei ist sie meistens im traditionell indianischen Tehuana-Kleid abgebildet, was seit der Hochzeit zum Symbol für ihren ikonischen Kleidungsstil wurde und die Verbundenheit mit ihren Wurzeln symbolisierte.
Der Film behandelt die Werke der berühmten Künstlerin und ermöglicht durch detaillierte Kunstanalysen und Interviewkommentare einen persönlichen Zugang zu Fridas Kunst. Briefe, die sie an ihr nahestehende Personen schrieb, geben einen Einblick in ihre Gefühlswelt und lassen die wahre Frida Kahlo entdecken. Am 8. März spricht Christine Jenike, Vorstandsmitglied des Roxy Kitzingen, vor Vorstellungsbeginn mit Kunstexpertin Ulrike Knobling. Zum Anlass des Weltfrauentags ordnet sie die Vorbildfunktion Frida Kahlos für feministische Entwicklungen der Kunstszene in dieser Zeit ein.
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