© Andreas Büettner
König Lear möchte auf dem Höhepunkt seiner Herrschaft einen ruhigen Lebensabend genießen. Die Staatsgeschäfte und damit Land und Macht sollen zu gleichen Teilen den drei Töchtern anvertraut werden. Die einzigen Bedingungen an den Nachwuchs sind der Beweis der unbedingten Hingabe an den Vater und der Erhalt seiner Privilegien. Was wie ein Märchen beginnt, nimmt schon bald einen tragischen Lauf.
Während Lear Cordelia, die einzige Tochter, die ihn aufrichtig liebt, verstößt, weil diese sich den Liebesbekundungen nicht beugen will, tobt ein Krieg zwischen den beiden anderen. Statt eines geruhsamen Alterssitzes wartet auf Lear eine Odyssee, auf der er alle bisherigen Gewissheiten verlieren wird. Erst als er ganz unten angekommen ist, entmachtet, gekränkt und fast wahnsinnig, scheint er zu begreifen, dass Liebe mit Eigentum nicht zu verwechseln ist.