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Die kommende Saison am Mainfranken Theater steht unter dem Motto „Vom Gehen in die Fremde“. Damit greift das Theater Debatten um Themen wie Migration, Flucht und Vertreibung auf und bekennt sich zur Demokratie, zur Freiheit und zum Respekt gegenüber allen Menschen. Auf dem Spielplan stehen 17 Premieren, davon vier Uraufführungen in allen drei Sparten, sechs Wiederaufnahmen sowie zahlreiche Sinfonie- und Kammerkonzerte.
Schon ein oberflächlicher Blick auf unser kulturelles Erbe zeigt, dass Fragen von Flucht und Vertreibung, vom Aufbruch in vermeintlich bessere Welten, vom gescheiterten und gelingenden Ankommen in einer anderen Gesellschaft, ein wesentlicher Teil unserer europäischen Erfahrung sind. Das Mainfranken Theater hat für die kommende Spielzeit mit Dr. Pia Beckmann und ihrer Initiative pics4peace eine Kooperation entwickelt, die unter dem Hashtag #endlichankommen diesem Thema, im Zusammenspiel mit vielen anderen Akteurinnen und Akteuren der Stadtgesellschaft, zu einer besonders breiten Wahrnehmung verhelfen will.
Die Eröffnungspremieren „Medea“ in der Oper sowie „Maria Stuart“ im Schauspiel thematisieren gleich zu Beginn zentrale Fragen: Wie wichtig ist das Gastrecht, das Asyl, auch wenn die jeweiligen Personen nicht engelsgleich sind: Medea hat geholfen, das goldenen Vlies zu rauben, Maria Stuart hat sich durch ihren Lebenswandel in Schottland so viele Feinde geschaffen, dass sie ins Nachbarland fliehen musste. Dennoch wird verhandelt, welche Rechte sie in dem neuen Land haben dürfen, haben müssen.
Ein weiteres Highlight ist das Schauspiel „Escape Love“, das am 14. Februar in einer Inszenierung von Albrecht Schröder zur Uraufführung kommt. In ihrem Auftragswerk im Rahmen des Leonhard-Frank-Stipendiums des Mainfranken Theaters lässt Autorin Elisabeth Pape drei junge Menschen auf sympathische Weise ihre Vorstellungen von Liebe und Beziehungen hinterfragen. 1934 als letztes Werk entstanden, das Paul Abraham vor seiner Flucht vor dem Nazi-Terror in die USA zur Uraufführung bringen konnte, geht es in der Operette „Märchen im Grand Hôtel“ (Regie: Tristan Braun) um die Auseinandersetzung mit dem Sehnsuchtsort Hollywood: die Traumfabrik als Zufluchtsort und Spiegel der Migrationserfahrungen des Komponisten selbst.
Mit „Grimms Reisen“ wird am 4. Mai 2025 die große Tanzproduktion mit dem Philharmonischen Orchester Würzburg auf die Bühne der Theaterfabrik Blaue Halle kommen. Der Abend wird gestaltet von Gastchoreografin Wubkje Kuindersma und Dominique Dumais. Großer Höhepunkt der Saison des Philharmonischen Orchesters ist die Aufführung von Gustav Mahlers 2. Sinfonie („Auferstehung“) im Congress Centrum unter der musikalischen Leitung von Enrico Calesso. Die monumental besetzte Sinfonie mit Chor, Sopran- und Altsolo steht in doppelter Hinsicht für Übergang und Neubeginn. So ist es das letzte Konzert, das Calesso im Rahmen seiner Amtszeit als Generalmusikdirektor in Würzburg dirigieren wird.