© Ya-Chin Huang : Matteo Mersi
Debussys sinfonische Dichtung „Prélude à l’après-midi d’un faune“, die die erotische Stimmung im Zustand des Dämmerns beschreiben soll, war ein Ausgangspunkt für das mehrteilige Tanzprogramm. Im Laufe der Geschichte gibt es unterschiedliche Auslegungen des Begriffs Eros: In der griechischen Mythologie ist Eros der Gott der begehrlichen Liebe. Platon definiert ihn als Wesen zwischen Gott und Mensch, weshalb Sokrates ihn im Symposion als Verbindungsglied zwischen dem Sinnlichen und dem Geistigen beschreibt.
Auch Freud verbindet Eros mit etwas Geistigem und weist ihn der Lebenslust zu. In diesem Sinn ist für Dominique Dumais „Kreativität der Ausdruck einer Lebenslust, die sich auf eine lebensbejahende Handlung konzentriert“. Choreograf Robert Glumbek wiederum setzt sich für den zweiten Teil mit dem scheinbar unbewussten, physischen Phänomen der Anziehungskraft auseinander.