© Marcel Keller
Das Mainfranken Theater bringt Heinrich von Kleists Novelle aus dem Jahr 1808 auf die Bühne: Während des Krieges wird Julietta, die Marquise von O...., von einem russischen Offizier im Schlaf vergewaltigt. Da sie keine Erinnerungen an diese Nacht hat, kann sie sich ihre Schwangerschaft nicht erklären und wird vom Vater des Hauses verwiesen. In ihrer Verzweiflung bricht sie mit allen Konventionen und begibt sich auf die Suche nach ihrem Peiniger.
Durch die Zeitungen lässt sie bekannt machen „daß sie ohne ihr Wissen in andre Umstände gekommen sey, daß der Vater zu dem Kinde, das sie gebähren würde, sich melden solle; und daß sie, aus Familien-Rücksichten, entschlossen wäre, ihn zu heirathen.“ Trotz der drohenden gesellschaftlichen Schande tut Julietta alles dafür, um die Umstände der Tat aufzuklären.