Bereits im vergangenen Jahr legte der Stadtrat in den Haushaltsberatungen den Grundstein zur weiteren Unterstützung des Kulturbereichs während der Corona-Krise. Nun hat der Kulturausschuss der Stadt Würzburg ein Reihe von vielseitigen Maßnahmen vorgestellt, um die Kulturszenen bei der Überwindung der Krise zu unterstützen. Vorgesehen sind demnach zusätzliche Fördermittel in Höhe von 450.000 Euro. Nach der Zustimmung des Kulturausschusses entscheidet nun der Stadtrat am 22. April über die endgültige Verteilung Corona-Sonderetats.
Gerade für die Kultur- und Kreativbereiche stellt die Pandemie eine besondere Herausforderung dar. Kaum eine andere Sparte ist derart betroffen wie die Kultur. Dazu kommen die ungewissen Öffnungsperspektiven und die Unsicherheit, ob sie mit Förderprogrammen bedacht oder auskommen werden. Etwa 1,2 Millionen Menschen arbeiten in diesem Bereich und blicken deshalb in eine bange Zukunft. Aus diesem Grund hält Oberbürgermeister Christian Schuchardt die vorgeschlagenen Maßnahmen für eine gute Lösung und ist froh über die städtischen Förderprogramme.
In den letzten Wochen wurde dabei im Kulturreferat zusammen mit den Kultureinrichtungen und dem Dachverband freier Kulturträger analysiert, wo die dringendsten Probleme bestehen. Aber auch, welche Akteure besonderen Unterstützungsbedarf benötigen und wie die Mittel auf effiziente Weise eingesetzt werden können. Denn nach wie vor gibt es eine Menge Kulturschaffende*r, die lediglich mit geringen symbolischen Beträgen gefördert werden.
Die Corona-Pandemie wird voraussichtlich noch während des ganzen Jahres 2021 zu Belastungen im Kulturbereich führen. Aus diesem Grund ist es wichtig, schon jetzt Strategien zu entwickeln und Strukturen aufzubauen, um nach der Pandemie schrittweise und nachhaltig wieder attraktive Angebote machen zu können. Die Fördermittel sollen also nicht nur als Unterstützung des Neustarts gesehen werden, sondern auch Impulse für die Zukunft setzen. Am Herzen liegt dem Kulturreferat dabei nicht nur der zukünftige Erhalt der jeweiligen Einrichtungen. Man möchte trotz der aktuellen Situation Kunst ermöglichen, wenn auch vielleicht an anderen Orten und in anderen Formaten als gewohnt. Dadurch profitieren am Ende nämlich die Künstler*innen und auch das Publikum.
Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören:
- Open-Air-Sommerprogramme „Würzburger Kultursommer“
- Nothilfefonds für nicht-städtische Kulturinstitutionen
- Mietzuschüsse für Chöre, Orchester, Ensembles und Kulturvereine
- Arbeitsstipendien für Einzelkünstler
- Stipendienprogramm für Kooperationsprojekte
- Qualifikation, Fortbildung und Coaching zum Thema „Würzburger Bündnis KlimaKultur“
- Prämien für Live-Musik-Konzepte in Würzburger Spielstätten und Musikclubs
- Erhöhung der allgemeinen kulturellen Projektförderung