Würzburgs Bildung in Bewegung: 5. Sitzung des Bildungsbeirats
„Würzburgs Schulen in Bewegung“ lautet der Titel des ersten Schulentwicklungsplans für die Stadt Würzburg. Doch nicht nur dieSchulen, auch die Hochschulen, Eltern, Lehrer und Schüler bewegen sich und engagieren sich im Bildungsbeirat für die BildungslandschaftWürzburgs.
Gegründet wurde der Beirat im Zuge des kommunalen Prozesses derSchulentwicklungsplanung. Er besteht aus einer Vielzahl WürzburgerBildungsakteure, wie beispielsweise Vertretern der schulischen Bildung,also unter anderem Schulleitern und Ministerialbeauftragten derverschiedenen Schulformen, der Würzburger Schülerschaft und derElternvertreter, der Kammern, des Landkreises, der Hochschullandschaft,der Erwachsenenbildung, der Handwerkskammer und der IHK, der Agentur fürArbeit und Mitgliedern aus dem Stadtrat.
Zum Aufgabenfeld gehört beispielsweise, den Stadtrat inbildungsspezifischen Angelegenheiten zu beraten, die Bildungsregionweiterzuentwickeln oder übergeordnete Empfehlungen für die kommunaleBildungsarbeit zu entwickeln. Besonders jedoch hat sich derBildungsbeirat die Vernetzung der örtlichen Bildungsinstitutionen zurAufgabe gemacht, was auch an seiner Zusammensetzung erkennbar ist.Gemeinsam haben die Mitglieder seit der Gründung des Beirats in 2014unter anderem über die Bildungsarbeit für Geflüchtete beraten und an derErstellung des Schulentwicklungsplans mitgewirkt.
Bis zu der Drucklegung dieses Plans hat der Fachbereich Schule derStadt Würzburg einen langen Weg zurückgelegt. Unterstützt wurde er dabeivon einem externen Expertengremium aus der Würzburger Schullandschaft,der Lenkungsgruppe Schulentwicklungsplanung. Darüber hinaus wurden inaufwändigen Prozessen auch die Betroffenen, nämlich die Schulleiter unddie Eltern und die Schüler miteinbezogen und befragt. Der aufwändigeBeteiligungsprozess hat sich gelohnt. So konnte einSchulentwicklungsplan erstellt werden, der weit über Baumaßnahmenhinausgeht. „Uns war wichtig, nicht nur die harten Fakten aufzuzählenund so bloß einen Zahlenfriedhof zu er-schaffen. Wir wollten einen Plan,der einen anschaulichen Überblick über die Würzburger Schullandschaftbietet und übergeordnete Fragen zur allgemeinen Schulentwicklungbehandelt. Bestätigt wurden wir bei diesem Vorgehen durch das großeInteresse der Schüler, Eltern und Schulleiter“, erläutert NadineBernard vom Fachbereich Schule.
Der fertig gedruckte Schulentwicklungsplan wurde in der mittlerweile 5.Sitzung des Würzburger Bildungsbeirats im Röntgen-Gymnasium vorgestellt.Auf der Basis ausführlicher Analysen der Ist Situation werdenEmpfehlungen für die zukunftsgerichtete Weichenstellung der WürzburgerSchulen aufgestellt. Es geht unter anderem um die „Ganztagsplatzgarantie an Grundschulen unddie Mittagsessenssituation“, um die Themen Inklusion und Migrationaber auch um eigene Bildungsinitiativen der Stadt Würzburg.
Begrüßt wurden die Teilnehmer von Klauspeter Schmidt, dem Schulleiterdes Röntgen-Gymnasiums, der sich freute, dass man sich an „einemoriginalen Schauplatz der Bildung“ traf. Nach einer kurzen Einführungdurch Kulturreferent Muchtar Al Ghusain wurden ausgewählteHandlungsempfehlungen des Plans besprochen wie der erste WürzburgerSchulwettbewerb, über den bereits berichtet wurde. Bei diesem Wettbewerbgeht es nicht nur um Sachaufwände, jegliche Ideen, die zu einem gutenSchulklima beitragen dürfen vorgestellt werden. „Es soll den Schülerngezeigt werden, dass sie sich auch mal was wünschen dürfen“, so AlGhusain. Zudem erläuterte Heinz Benkert, Leiter des Fachbereichs Schule,dass alle Schulen angeschrieben wurden, nicht nur die in kommunalerVerwaltung.
Auch Schüler konnten eines ihrer Projekte vorstellen: Christian Ruppund Julian Müßig setzen sich für eine Schule ohne Rassismus - Schule mitCourage (SOR-SMC) ein. An einem bunten, runden Tisch treffen sich dieSchüler ein bis zwei Mal im Jahr und bilden sich in Lehrgängen weiteroder erarbeiten Projekte. Im Rahmen dieses Projekts konnte auch derjunge Hafensommer ganz im Sinne einer Schule ohne Rassismus organisiertwerden.
Zeynep Sen, die Bildungskoordinatorin für Geflüchtete, stellte den„Runden Tisch Integration von Geflüchteten in Schulen undBildungseinrichtungen“ vor. Hier ist bereits ein Erfolg zu verbuchen:Der Tisch der Grundschulen hat schon im Wappensaal getagt und so konntensich Lehrer, Sozialarbeiter, Ehrenamtliche und Eltern austau-schen undihre Erfahrungen, wie die Kinder voran- und mitkommen, schildern.
Die Schulleiter Wilhelm Ott und Uwe Tutschku betonten die Bedeutung derBerufsfachschule für Ernährung und Versorgung und der Maschinenbauschuleund dass sie fortgeführt werden sollen. Diese bieten Schüler mitschlechter Aussicht auf eine Lehrstelle eine Alternative zurBerufsausbildung, was noch immer sehr gut von den Schülern angenommenwird.Muchtar Al Ghusain schloss die Sitzung mit den Worten: „Diese Vorträgesind eine Veranschaulichung dafür, dass Würzburgs Schulen stark inBewegung sind, was auch der Titel des Schulentwicklungsplans aussagt.“
Ein kurzer Rundgang durch die Schule erlaubte den Teilnehmern einenweiteren direkten Einblick in Würzburgs Schulen. In gemütlicher Rundekonnte bei einer Feierstunde in der Cafeteria des Gymnasiums weiterdiskutiert werden. Musikalisch wurde die Veranstaltung durch dieSchülerband des Röntgengymnasiums untermalt.
Allgemeine Informationen zur strategischen Schulentwicklung könnenzudem unterhttp://www.wuerzburg.de/de/themen/kultur-bildung-kulturangebot/schulverwaltung/schulentwicklung/strategische-schulentwicklung/index.htmleingesehen werden.