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Von hochkarätigen Konzerten über Kabarett bis hin zu Comedy: Die TauberPhilharmonie hat in den fünf Jahren ihres Bestehens zahlreiche internationale Größen der Musikwelt und spannende Newcomerinnen und Newcomer nach Weikersheim geholt. Im September startet das Konzerthaus in eine neue Spielzeit. Wir sprachen mit Programm-Managerin Viktoria Schomer über die Saison 2024/2025.
Die neue Spielzeit 2024/2025 wird als „musikalisches Wohnzimmer“ konzipiert. Was darf man sich darunter vorstellen?
Im Backstage haben wir einen Raum (Künstlergarderobe und Besprechungszimmer), als Wohnzimmer benannt und ihn mit Sessel, Stehlampe und Siebträgermaschine ausgestattet. Hier entstehen wohl die meisten Ideen rund um die TauberPhilharmonie. Wie sehr sich viele Menschen bei uns fast schon „zuhause“ fühlen, zeigt sich nicht nur in der Zahl der Künstlerinnen und Künstler, die immer wieder gerne zu uns kommen, sondern auch in den Rückmeldungen des Publikums.
Nach fünf Jahren TauberPhilharmonie gibt es in der nächsten Spielzeit mit dem Pianisten Fabian Müller deshalb auch den ersten „Wohnzimmer“-Künstler (Artist in Residence). Er konzertiert dabei nicht nur in unserem Saal, sondern auch in den tatsächlichen Wohnzimmern der Region. Bei aller Professionalität und der immer größeren Anzahl an Zuschauer und Abonnenten bewahren wir die familiären Momente – vom persönlichen Kartenverkauf bis zum selbstgebackenen Kuchen für die Künstler.
Das Programm legt einen besonderen Fokus auf jungen Jazz. Ein Genre, das immer wieder totgesagt wurde. Wie ist es um die junge Jazzszene in Deutschland bestellt?
Mit einem Augenzwinkern: Als Konzerthaus mit viel klassischem Programm ist es für uns nichts Neues, mit einem vermeintlich totgesagten Genre erstaunlich gut besuchte Konzerte zu kuratieren. Tatsächlich wächst die Jazzszene in Deutschland kontinuierlich: Das zeigen u.a. die mittlerweile neunzehn deutschen Universitäten und Musikhochschulen, an denen man Jazz studieren kann. Gerade die jungen Jazzer sprengen dabei mutig alle Grenzen. Sie vermischen Jazz mit Pop, Klassik, Elektro, mit Musik anderer Kulturen und zeigen sich dabei weltoffen und kreativ. Längst
Eine Besonderheit ist das Konzert von Maki Namekawa, die Keith Jarretts berühmtes „Köln Concert“ spielen wird. Auf welche Musiker im Jazz-Bereich dürfen sich Besucher noch freuen?
Auf die Vielfalt: Mit der Band Masaa (9.11.) rund um Sänger Rabih Lahoud treffen arabische Texte auf mitreißende Sounds von Doppelhalsgitarre, Drums und Flügelhorn. Im besonderen Nah-dran-Setting, mit Drinks an kleinen Tischen (fast wie im „echten“ Jazzclub) spielt das Quintett rund um Sängerin und Komponistin Alma Naidu (28.2.) nicht nur für eingefleischte Jazzfans. Mit ihrer engelszarten Stimme verzaubert sie sicherlich auch „Grenzgänger“ aus dem Popbereich.
Natürlich haben wir auch den großen Bigband-Sound auf dem Programm: Die hr-Bigband (24.5.) kommt mit Sängerin Lucy Woodward und jeder Menge funkiger Arrangements. Den Abschluss bildet dann das luxemburgische Trio Dock in Absolute (28.6.): Ein Sommerabend mit eingängigen Melodien, lässigen Grooves und unbändiger Spielfreude.
Die TauberPhilharmonie sieht sich als „Haus für alle“. Welche Veranstaltungen hält die neue Spielzeit für das jüngere Publikum bereit?
Für die Kleinsten findet eine Eule (bekannt aus dem Tonie-Hörspiel, 11.10.) den Beat. Sarah Bosetti (29.11.) kämpft mit Poesie gegen den Populismus an, Bodo Wartke (15.12.) erstickt hoffentlich nicht am Zungenbrecher. Mit den Bamberger Symphonikern (17.1.) haben wir ein absolutes Spitzenorchester zu Gast. Den krassesten Clash gibt’s beim Aufeinandertreffen von Samy Deluxe auf ein klassisches Ensemble (7.3.). Und für alle Nostalgiker: Die King’s Singers, begleitet von großem Orchester, bringen die schönsten Melodien aus 100 Jahren Walt Disney (15.3.) nach Weikersheim.