Ariadne auf Naxos
Mainfranken Theater Theaterstraße 21, 97070 Würzburg
In einem der angesehensten Häuser Wiens lässt der Hausherr dem jungen Komponisten ausrichten, dass seine Oper Ariadne auf Naxos gleichzeitig mit dem leichtfertigen Auftritt Zerbinettas und ihrer vier Liebhaber aufgeführt werden soll; die Welt des Komponisten bricht zusammen. Doch was zunächst als unvereinbar erscheint – die Verbindung von Opera seria und Commedia dell’arte –, entpuppt sich als Coup de théâtre: Der leicht vergessliche Komponist erliegt dem Charme Zerbinettas. Ariadne, die sich nach Selbstwerdung im Totenreich sehnt, wird durch Bacchus verwandelt. Sie hält ihn für den Todesboten Hermes, während er in ihr die Zauberin Circe zu erkennen glaubt, an deren Seite Bacchus gerade sein erstes Liebesabenteuer überstanden hat. Das Vorspiel auf dem Theater mündet in die Apotheose der Oper. Bereits Mitte des Jahres 1911, nach Abschluss der Arbeit am Rosenkavalier, entwarfen Strauss und Hofmannsthal das Szenario zu ihrer dritten gemeinsamen Oper. Das scheinbar „dünne dramatische Gerippe“ (Strauss) forderte Hofmannsthal von Beginn an in besonderer Weise heraus: „Wir wollen doch immer etwas sehr Gutes machen, wenn es auch nur eine Zwischenarbeit ist, das sind wir uns schuldig.“ In einer ersten Fassung war der Oper Ariadne auf NaxosMolières Schauspiel Der Bürger als Edelmann vorangestellt. Die hier entfaltete Grundsituation vom Spiel im Spiel blieb auch nach der Umarbeitung zur „Oper in einem Aufzug nebst einem Vorspiel“ erhalten. In dieser Fassung sicherte sich das Werk von Beginn an einen festen Platz im Repertoire und ist nun erstmals seit der Saison 1989/90 wieder in Würzburg zu erleben.