Draußen vor der Tür
Deutschland kurz nach dem Zweiten Weltkrieg: Unteroffizier Beckmann, 25 Jahre alt, kehrt 1945 mit einem zerschossenen Knie und von Albträumen geplagt in seine Heimatstadt Hamburg zurück. Er ist verantwortlich für den Tod seiner Untergebenen. Die Stadt liegt in Trümmern, Beckmanns Frau hat einen anderen Mann, und sein einjähriger Sohn ist Opfer eines Bombenangriffs geworden. Auch Beckmanns Selbstmordversuch scheitert, denn die Elbe will ihn nicht: Sie wirft ihn in Blankenese zurück an den Strand. Während er auf verschiedene Vertreter der Nachkriegsgesellschaft trifft, sucht Beckmann weiter vergeblich nach Antworten.
Wolfgang Borchert schrieb sein berühmtes Kriegsheimkehrer- Drama Draußen vor der Tür im Spätherbst 1946 in wenigen Tagen und stellte ihm folgende Worte voran: „Ein Mann kommt nach Deutschland. Er war lange weg, der Mann. Sehr lange. Vielleicht zu lange. Und er kommt ganz anders wieder, als er wegging. Äußerlich ist er ein naher Verwandter jener Gebilde, die auf den Feldern stehen, um die Vögel (und abends manchmal auch die Menschen) zu erschrecken. Nachdem er nun tausend Nächte draußen in der Kälte gewartet hat, kommt er endlich doch noch nach Hause. Als einer von denen, die nach Hause kommen und dann doch nicht nach Hause kommen, weil für sie kein Zuhause mehr da ist. Ihr Zuhause ist dann draußen vor der Tür. Ihr Deutschland ist draußen, nachts im Regen, auf der Straße.“
Einführung: 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Oberen Foyer.