© Christian Neubert
Das aktuelle Gefälle
Es war einmal ein Däne, der ein Kunstmärchen schrieb. Aus dem bastelte der Disney-Konzern die Meerjungfrau Arielle, um sie im Sinne der Ökonomie wieder und wieder neu zu verwerten. Indem er die Rolle der Meerjungfrau nun mit der jungen schwarzen Schauspielerin Halle Bailey besetzte, wollte er sich evtl. zeitgemäß zeigen, Vielfalt und so.
Bestenfalls waren derlei Überlegungen jedoch gar nicht von Belang. Wie auch immer: Das Thema ist ein Aufreger. Weil Rassist*innen nun unter dem Hashtag #NotMyAriel einen schlimm stinkenden Nazikäse zwischen getrübter Kindheitserinnerung und verfehlter Meerjungfrauenbiologie aufbacken.
Dabei erinnere ich mich genau an jenen Vorabend, als der Trickfilm auf Pro7 oder so gelaufen ist. In der Werbepause hieß es: Ariel wäscht nicht nur sauber, sondern rein. Und rein ist keineswegs ein synonym für weiß.
Was lernen wir daraus? Ein gut besetzter Spielfilm ändert nichts an der jahrzehntelang betriebenen Whitewashing-Tradition.
Was wohl passiert, wenn 007 demnächst weiblich und schwarz ist? Ob ́s dann ein SauerCrowdfunding zu #LarryCraft gibt, Hashtag #AusgleichendeUngerechtigkeit?