© Peter Mensing
Rudolf (Rudi) Schmidt war einer dieser Menschen, die Würzburg formten. Er gründete Clubs, die Geschichte schrieben und ganze Generationen prägten – weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Dabei blieb er immer er selbst: ein Gastgeber mit einem ganz besonderen Gespür für das, was Menschen verbindet. Nun ist er im Alter von 76 Jahren gestorben.
Schon Ende der 1960er-Jahre brachte Rudi mit dem Tiffany Club in der Sanderstraße Bewegung ins Würzburger Nachtleben. Später übernahm er den Pferdestall in der Eichhornstraße, führte ihn als Pipers Pub fort und legte damit den Grundstein für etwas, das in den kommenden Jahrzehnten Kulturgeschichte schreiben sollte.
1983 begann die Ära, die für immer untrennbar mit seinem Namen verbunden ist: das Airport in der Gattinger Straße. Was als Club begann, wurde schnell zu einem Mythos. Wer in den 80ern, 90ern oder frühen 2000ern in Würzburg ausgegangen ist, kam am Airport nicht vorbei. Rudi Schmidt machte den Club zu einem Ort, an dem Musik und Gemeinschaft eins wurden – für manche ein Zuhause, für andere ein Zufluchtsort. Hier trafen sich Techno, Avantgarde, Exzess und Euphorie, begleitet von internationalen DJs wie Sven Väth, Paul van Dyk, David Guetta, Westbam und zahlreichen anderen Stars der Szene.
2002 eröffnete er das Studio, ein Jahr später hauchte er dem Zauberberg neues Leben ein – immer mit der gleichen Handschrift: Leidenschaft, Humor, Wärme. Er war kein distanzierter Betreiber, sondern Gastgeber im eigentlichen Sinne – einer, der an der Tür stand, lachte, zupackte, mittanzte, erzählte.
2015 zog sich Rudi schließlich aus dem aktiven Geschäft zurück.
Am vergangenen Montag, den 27. Oktober 2025, ist Rudi Schmidt zu Hause friedlich im Schlaf gestorben, wie sein Sohn auf Facebook mitteilt. Was bleibt ist sein Andenken, das in Erinnerungen und in Gesprächen weiterlebt. In dem, was die Menschen erzählen, wenn sie über die legendären Nächte im Airport und andernorts sprechen – und über diesen Typen mit dem verschmitzten Lächeln, der irgendwo im Hintergrund stand und doch immer alles im Blick hatte.
Machs gut, Rudi. Danke für alles!
Deine FRIZZen