© Stephie Braun
Vom 21. Juli bis zum 6. August lichtet der Würzburger Hafensommer wieder seinen Anker. Das Programm zeigt sich gewohnt vielfältig und bietet an 17 Veranstaltungstagen abwechslungsreiche Konzerte auf der schwimmenden Bühne im Alten Hafen. Wie immer in Verbindung mit einer atemberaubenden Atmosphäre mit Blick auf die Weinberge und dem unvergleichlichen Industriecharme zwischen Kulturspeicher und Heizkraftwerk.
Ein Highlight unter vielen ist das Konzert von Alli Neumann am 26. Juli. Die Schauspielerin und Sängerin macht Alternative-Pop, der etwas will, der für etwas steht. In ihrer Musik stellt sie gesellschaftliche Normen in Frage, befreit sich von Zwängen und klischierten Bildern. Begleitet von verzerrten E-Gitarren, Piano und effektvollen Synthesizer-Schichten besingt Alli mit rauer Stimme Themen wie Sexismus, Identität und Integrität – einfach und unverblümt. Bereits seit ihrer ersten Platte, „Madonna Whore Komplex“, wird sie als eine der größten Hoffnungen in der deutschsprachigen Poplandschaft gehandelt.
Auch beim Jungen Hafen am 25. Juli stehen starke weibliche Künstlerinnen im Fokus: Ebow ist die deutsche Rapperin der Stunde. Ebru Düzgün, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt, kämpft dafür, dass Deutschrap femininer, queerer, mutiger wird und bekräftigt ihre Hörer zu mehr Open-Mindedness. Musikalisch setzt Ebow auf experimentelle Klänge und politische Texte gegen Rassismus, kulturelle Aneignung und Sexismus. Am gleichen Abend beschallt Fuffifufzich die schwimmende Bühne mit ihrem markanten Oldschool Deutschrap. Melancholische, sphärische Synthesizersounds gehen Hand in Hand mit ihren humoristischen Vocals. Der Eintritt für beide Konzerte ist frei.
Ein ganz spezielles musikalisches Genre bedienen die Jungs von 2ersitz, die am 27. Juli an Bord gehen. Neo-Hippie-Pop nennt die Band ihren Stil, der mit Bläsern und Synthesizern eine Welt aus Vintage-Vibes und urbanem Groove erschafft. Auf die Leipziger folgen il Civetto, die einen mehrsprachigen Pop-Sound mit Indie-, Folk- und Balkan-Einflüssen pflegen.
Nicht entgehen lassen sollte man sich auch Sängerin, Multiinstrumentalistin und Komponistin Bia Ferreira, die eine Melange aus Reggae, Ragga und Rap kreiert sowie Son Rompe Pera, die Marimba, Rock und Street-Style vereinen – beide spielen am 23. Juli. Kurz vor Ende des Festivals am 5. August präsentiert die Schweizer Supergroup Brandão – Faber – Hunger* ihr gemeinsames Studioalbum, ein Liebesmanifest auf Mundart.
Tickets sind über die Webseite und in der Tourist Info im Falkenhaus erhältlich.
*Das für Samstag, 5. August, angekündigte Konzert mit Brandão – Faber – Hunger entfällt. Bereits gekaufte Tickets können bei der jeweiligen Vorverkaufsstelle innerhalb der gesetzlichen Frist zurückgegeben werden. Informationen zum Ersatz für das ausgefallene Konzert werden zeitnah auf der Webseite veröffentlicht.