© Dita Vollmond
Unter dem Motto „Alles in einem: Freigeist Mozart“ ist das Mozartfest Würzburg am 20. Mai in seine 101. Saison gestartet. Das Phänomen Mozart in seinen Facetten zu befragen und im Diskurs zu beleuchten ist auch im Jahr 2022 in 84 Veranstaltungen das zentrale Anliegen. Neben den Konzerten in der Residenz mit einem spannenden Programm zwischen Wolfgang Amadé Mozart und der zeitgenössischen Komponistin Isabel Mundry warten viele neue Formate auf die Besucherinnen und Besucher.
Bereits seit 1921 feiert Würzburg den Wiener Klassiker in vielgestaltigen Veranstaltungsformaten: in Musik, Tanz, Architektur, Bildender Kunst und Literatur. Das Mozartfest 2022 folgt auf das 100-jährige Jubiläum 2021 und versteht sich als Aufbruch in ein neues Jahrhundert. Der Neuanfang spiegelt sich auch im Programm wider, das sich gleichermaßen zwischen Traditionsbewusstsein und Zukunftsorientierung bewegt.
Dieses Jahr ist mit Isabel Mundry erstmals eine Komponistin Artiste étoile des Mozartfestes. In den Fokus der Programme stellt Mundry mit Blick auf Mozart Fragen nach Identität und der unausweichlichen Prägung durch die eigene Gegenwart. Mundry zählt zu den renommiertesten Komponistinnen ihrer Zeit, regelmäßig finden ihre Werke Eingang in die Konzertprogramme namhafter Ensembles weltweit. Für das Mozartfest hat sie u.a. das Werk „Signaturen“ komponiert, das am 11. Juni im Rahmen eines Konzerts uraufgeführt wird.
Neben den klassischen Konzerten mit hochkarätigen Solisten und Ensembles liegt der Fokus auch auf unkonventionellen Konzertformaten: Die neue Reihe „Unexpected“ überschreitet Grenzen und bricht mit gewohnten Hörverhalten. So finden z.B. Konzerte in ehemaligen Industriehallen, in Clubs oder in Kombination mit neuen Medien statt. Auch das MozartLabor richtet den Blick in die Zukunft: Hier werden in unterschiedlichen Sektionen – Kreative Konzertformate, Klassische Musik und Digitalisierung, Podcast – Klassikfest-Themen von morgen in Theorie und Praxis behandelt.
Mit Konventionen bricht auch die neue Mozartfest-Reihe „Freispiel“. Vom 4. bis 6. Juni verwandelt sich das Bürgerbräu in eine Konzertspielwiese für Freigeister aller Altersklassen. Gemeinsam mit dem „Orchester im Treppenhaus“, das für seine innovativen Konzertformate vielfach ausgezeichnet wurde, findet dort ein Fest im Fest statt.
Viele der Veranstaltungen sind bereits ausverkauft, doch mit etwas Glück lassen sich Last-Minute-Tickets an der Abendkasse ergattern. Ein Blick auf die zum Teil kostenlosen Begleitveranstaltungen lohnt sich außerdem allemal.