
© Monteverdichor Würzburg
„Man muss Goethe sein, um Goethe zu verstehen“, schrieb Robert Schumann über sein Dichtervorbild und beschrieb damit den hohen Anspruch, den das Werk mit sich bringt. Insgesamt 1200 Verse wählte der Komponist aus dem „Faust“-Konglomerat aus und schuf daraus ein dreiteiliges Werk in 13 Szenen – eine rätselhafte Mischung aus Kantate, Oratorium und chorsinfonischer Dichtung.
Der erste Teil, basierend auf Faust I, dreht sich um Gretchen und ihre Liebe: Hoffnung, Enttäuschung, Reue. Teil Zwei stellt die Figur Faust in den Mittelpunkt, hier lassen sich musikalische Anklänge an Wagners Tannhäuser erkennen. Der dritte Teil ist der Erlösung von Faust und Gretchen gewidmet, die so wieder vereint werden. Und so bringt am Ende der unermüdliche Chor zum Ausdruck, dass man Goethe nicht verstehen, sondern erleben muss: „Das Unbeschreibliche, hier ist’s getan!“