Musik Stock
Lauscher aufgesperrt! Jetzt hat man mehr Zeit denn je, sich den wirklich wichtigen Dingen zu widmen. Zum Beispiel: Musik. Wir stellen neue Singles und Alben von Künstler*innen aus unserer Region vor.
Ami Lyons: Next Christmas
Seit 27.11. digital verfügbar
Weihnachten steht vor der Tür und die Sehnsucht nach den Liebsten wächst. Das Fest wie gewohnt zu begehen, scheint dieses Jahr jedoch unmöglich. Die Singer-Songwriterin Ami Lyons hat einen Song für alldiejenigen geschrieben, die die Feiertage nicht mit ihrer Familie verbringen können. Herausgekommen ist „Next Christmas“: Wenn’s dieses Jahr schon nichts wird mit Weihnachten, kann’s nächstes Jahr nur umso schöner werden.
Die gebürtige Engländerin lebt und arbeitet in Würzburg und muss, wie viele andere auch, ihren Weihnachtsurlaub in der Heimat verschieben. Doch vergessen sind Familie und Freunde keineswegs. Warum also nicht mal statt des obligatorischen PlätzchenPakets einen Song verschicken, der die Lieben daran erinnert, dass man an sie denkt? Das zaubert garantiert ein Lächeln ins Gesicht. Und macht Vorfreude auf nächste Weihnachten.
Dennis Schütze: Still Here
Ab 20.11. digital verfügbar
Auch der Würzburger Dennis Schütze nutzte die besonderen Bedingungen des Jahres 2020 um ein neues Album aufzunehmen. Von Vocals und Gitarre über Banjo, Piano und E-Bass bis hin zur Aufnahme und Produktion liefert der Musikforscher alles im Alleingang ab. Bei der Einspielung holte er die Cellistin Nina Clarissa Frenzel und den Schlagzeuger Jan Hees an Bord.
Entstanden ist Schützes bisher persönlichstes Werk, das Themen wie Stillstand, (Alb-)Träume, Familie, Unsicherheit, Zweifel, Abschied, Flucht, Exil, Asyl, Sterben, Tod und Übergang behandelt. Das englischsprachige Indie-Album kommt ganz ohne Liebeslieder daher, dafür mit ungeschönten Selbstbetrachtungen aus der Lebensmittelkrise. Unter den elf Tracks findet man mit „E7#9“ und „Silver Mood“ herrausragende Gitarren-Instrumentals. Erhältlich ist „Still Here“ seit dem 20.11. auf allen gängigen Download- und Streamingportalen.
Hannah & Falco: This House
Seit 13.11. digital verfügbar
„This house has windows made of stone, it’s so easy to call home.“ So lautet der Refrain der neuen Single des Würzburger Folk-Duos Hannah & Falco. Gehüllt in ein erdiges, weihnachtliches Folksoundgewand, erzählt der Song von der wohligen Zufriedenheit einer kleinbürgerlichen Welt, die sich, hinter zugemauerten Fenstern, ganz bewusst dafür entschieden hat, die Augen vor der Realität zu verschließen.
Die kritische Message steht dem weihnachtlichen Sound absichtlich entgegen. Die Single ist Teil der Bayern 2 Weihnachtssound Aktion, für die Hannah & Falco jedoch keinen „klassischen“ Weihnachtssong produzieren wollten. Vielmehr nahmen sich die beiden jungen Musiker die alljährliche nostalgiebehaftete Adventszeit zum Anlass, einer pseudoromantischen Weihnachtsgesellschaft den Spiegel vorzuhalten. „This House“ regt zum Nachdenken an, ohne anzuprangern.
Jochen Volpert: SIX
Ab 1.12. auf CD & digital
Anfang Februar veröffentlichte Jochen Volpert sein Album „Mister X“, dann kam der Lockdown. Keine Proben, keine Auftritte und keine musikalischen Projekte außerhalb der eigenen vier Wände waren in Sicht. Also setzte sich der Würzburger auf sein rotes Sofa und fing an zu komponieren. Dieses Mal alleine, ohne Ehefrau Carola Thieme, die bei seinen letzten beiden Alben die Vocals beisteuerte.
Volperts sechstes Werk dreht sich um die sechs Saiten seiner geliebten Gitarren und ist innerhalb von sechs Tagen entstanden – keine Frage, dass es „Six“ heißen musste. Die zehn Instrumentals wurden inspiriert von alten Mowtown-Songs, rauem 70er Rock, emotionalen Jazzgitarren der 60er, klassischen Blues-Elementen und modernen Sounds. Alle Kompositionen lassen gewohnt viel Freiraum für Volperts anspruchsvolle Gitarren-Improvisationen. „SIX“ ist ab dem 1.12. als Download und Stream sowie auf CD verfügbar.
Philo Philta und Slize: Windstill
Ab 1.12. auf Tape & digital
Ziemlich windstill war es, als Slize und Philo Philta nach rund einem Jahr mal wieder gemeinsam den Record-Button drückten. 2019 hatten sie doch eigentlich alles wieder gerade gebogen – dachten sie. Aber dann kam der erste Lockdown und nahm allem und allen den Wind aus den Segeln. Die Beats auf der EP mit zehn Tracks kommen dafür umso geschmeidiger und genau passend für die oft einsame Zeit im Lockdown light.
Für den Titeltrack haben Philo und Slize den Nürnberger Lazy Lu an Bord geholt. Produziert wurde die EP von Thomas Listl, der eigentlich richtige Musik macht. Jazz. Ist aber ja das Gleiche wie Rap. Nur ohne Rap. Streamen kann man „Windstill“ ab dem 1. Dezember auf Spotify oder man sichert sich eines der auf 50 Stück limitierten Tapes. Irgendwie wird es dann doch nochmal richtig schön in 2020.
Robert Alan: Streuner
Ab 20.11. auf Spotify
Das Leben ist ein Ponyhof, doch leider sind die Ponys tot. So erklärt der Würzburger Musikcomedian Robert Alan die Welt, in der er lebt. Das ist die Welt des Streuners, in der man am Lagerfeuer noch Gitarre spielen kann, ohne dass man ständig nach nem Ladekabel gefragt wird. Der Streuner ist ein Punk, der „Free Britney“ schreit, ein Rapper auf der Yogamatte, Goofy am Klavier.
Robert Alan war pubertärer Kleinstadtrapper, tragischer Singer Songwriter in einer Großstadt und stiller Schlagzeuger in der Countryband seiner Eltern, bevor er in der Musikcomedy den letzten Ausweg sah. Seit Ende seines Studiums hält er sich – vor allem, deshalb, weil das Bafög-Amt seine Kohle zurück haben wollte – mit kabarettistischen Bühnenshows über Wasser und wurde unter anderem mit dem Passauer Schafrichterbeil, der Goldenen Weißwurscht München und dem Bremer Comedypreis ausgezeichnet.