© Claudia Wührl
Sternstunden
„Mille Fleurs – Tapestry of Love“, so heißt das aktuelle Projekt der Würzburger Künstlerin Claudia Wührl. Damit soll an die Menschen gedacht werden, die seit 2020 an Corona gelitten haben oder gestorben sind. Ein Meter hoch und ein Meter breit ist dabei der „Wandteppich der Liebe“, den die Malerin und Grafikerin bemalt hat. Ein Lebensbaum in der Mitte, ringsherum „mille fleurs“, tausend Blüten. Später soll die Fläche dann mit aquarellierten Portraits von Menschen ergänzt werden, die der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen sind. Die dadurch zusammenkommenden Spenden werden verwendet, um den benachteiligten Kindern der Sternstundenprojekte zu helfen. Denn diese leiden besonders unter der Corona-Krise.
Schon im Europa des Mittelalters symbolisierten die kunstvollen Wandteppiche im Hinblick auf Krisen und Epidemien wie der Pest Vertrauen, Glauben, Hoffnung und Schönheit. Aber auch in Zeiten von Corona verliert diese Kunstform ihre Bedeutung nicht. Die tausend Blüten um den von Claudia Wührl kreierten Lebensbaum sollen an die gestorbenen Menschen erinnern. Denn diese sind oftmals still und leise verschwunden, ohne dass sie sich richtig verabschieden konnten, ohne Nähe und Berührung, ohne das Halten der Hand - und oft ohne dass eine entsprechende Beerdigung wegen der Einschränkungen des Lockdowns möglich war.
Durch die Portraits wird der Blick auf einzigartige Persönlichkeiten gelenkt und diese gewürdigt. Normalerweise ist das Portrait eine Kunstform, die lediglich Menschen von hohem, gesellschaftlichem Rang zu Gute kommt. Doch in diesem Fall ist das anders. Denn die „Tapestry of Love“ würdigt die Schwachen und Benachteiligten dieser Pandemie. Sie ist gleichzeitig ein Zeichen der Solidarität und der Hoffnung. Das Projekt möchte also zum Einen Erinnerungsräume öffnen, die in die Vergangenheit gerichtet sind: Die Opfer ehren und ihnen Ansehen geben.
Vor allem ist die Idee aber auch vorwärtsgewandt und in die Zukunft gerichtet. Das Original Aquarell möchte Claudia Wührl den Angehörigen gegen eine Spende von mindestens 50 Euro pro Portrait zuschicken – und die damit gesammelten Spenden den Sternstunden zukommen lassen. Denn damit wird Verantwortung für kranke, behinderte und in Not geratene Kinder übernommen und den Schwächsten geholfen.
Wie kann man mitmachen ?
Wer betroffen ist und die Aktion unterstützen möchte, kann sich über sternstundenportrait@web.de melden oder das Portrait einer durch Corona verstorbenen Person schicken.