© Studio Michael Müller
Im Jubiläumsjahr lädt das Museum im Kulturspeicher den Berliner Künstler und Kurator Michael Müller ein, sich mit der Würzburger Sammlung und ihrer Geschichte auseinanderzusetzen. Werke der Bildhauerin Emy Roeder, deren Kunst in Nazi-Deutschland als entartet galt, und Bilder des Hitler-Lieblings Hermann Gradl werden Arbeiten weiterer zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler gegenübergestellt.
Der von Müller wiederentdeckte Body-Artist Albrecht Becker spielt in der Ausstellung eine besondere Rolle: Er gilt als früher Vertreter der Tätowierungs- und Fetischkultur und wurde als Homosexueller in Würzburg von den Nazis inhaftiert. Die Ausstellung untersucht Menschenbilder, aber auch die Möglichkeiten von deren Missbrauch, die vermeintliche Banalität des Bösen sowie die ökonomische und politische Verwertbarkeit von Kunst.