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© Stadt Uffenheim
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Der Ärztemangel ist überall zu spüren – auch in der südlich von Würzburg gelegenen Stadt Uffenheim. Mit viel Energie setzt sich der erste Bürgermeister Wolfgang Lampe dort für die gesundheitliche Versorgung seiner Bürgerinnen und Bürger ein und kooperiert sowohl mit den Haus- und Fachärzten der Region als auch mit dem Konzept „Gesundheitsregion plus“ im Landkreis. Sein Ziel: Ärzte zur Niederlassung, in Teil- bzw. Vollzeit oder zur Weiterbildung in die lebenswerte Stadt zu holen. Was Uffenheim jungen Medizinern zu bieten hat, erläutert er im Gespräch.
Als erster Bürgermeister der Stadt Uffenheim tragen Sie Verantwortung für die gesundheitliche Versorgung Ihrer Bürger. Dazu zählt auch die hausärztliche Versorgung. Wie schätzen Sie hier die aktuelle Lage ein?
Bedauerlicherweise ist die Lage schwierig. Aktuell musste z.B. eine große und gut angenommene Arztpraxis krankheitsbedingt schließen. Offiziell hat die Kassenärztliche Vereinigung Bayern Uffenheim als Region drohender Unterversorgung eingeordnet. Für die Bürger der Stadt und des naheliegenden Umlan- des bedeutet das, dass es schwieriger wird, einen neuen Hausarzt zu finden.
Der Mangel an Allgemeinärzten ist aber kein lokales Problem. Es gibt schlichtweg zu wenig ausgebildete Allgemeinmediziner. Hinzu kommt der Wunsch nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie rückt zunehmend in den Mittelpunkt junger Menschen. Genau hier können wir als Stadt punkten.
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit vergibt jährlich über die Landarztquote Studienplätze der Humanmedizin. Können Sie kurz erläutern, was sich hinter der Landarztquote verbirgt und wie Sie in Ihrer Region davon profitieren können?
5,8 Prozent aller an bayerischen Fakultäten pro Jahr zur Verfügung stehenden Medizinstudienplätze wer- den vorab an Bewerber vergeben, die ein besonderes Interesse an der hausärztlichen Tätigkeit im ländlichen Raum bekunden. Die Studierenden, die über die Landarztquote einen Studienplatz erhalten, verpflichten sich, die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin oder für Innere Medizin in Bayern zu absolvieren.
Nachdem sie den Facharzttitel erworben haben, müssen sie für zehn Jahren in einem unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Gebiet in Bayern hausärztlich tätig werden. Uffenheim und die Region könnten also zukünftig für einen Allgemeinmediziner, der über die Landarztquote studiert hat, in Frage kommen. Wermutstropfen ist allerdings, dass die Quote erst 2020 eingeführt wurde und das Studium lange dauert.
Bis Ärzte in der Allgemeinmedizin praktizieren können, vergehen mindestens zehn Jahre. Das Programm ist daher eher Zukunftsmusik. Wie gehen Sie aktuell mit der Lage um?
Ich setzte mich mit aller Kraft für eine bessere ärztliche Versorgung in Uffenheim ein. Der enge persönliche Kontakt mit den Ärzten vor Ort ist mir sehr wichtig. In Uffenheim wird Gemeinschaft noch gelebt. Gerade für neu zugezogene Mediziner ist es wichtig, sich mit den Ortsansässigen auszutauschen. Wir rollen Ärzten den roten Teppich aus und unterstützen sowohl bei beruflichen als auch bei privaten Belangen.
Landkreisweit kooperieren wir mit der „Gesundheitsregion plus“, die gemeinsam mit dem ärztlichen Kreisverband, den Kliniken des Landkreises und den Kommunen ein Konzept zur Gewinnung von Haus- und Fachärzten umsetzt. Modelle der beruflichen Tätigkeit wurden z.B. entwickelt, um eine ausgeglichene Work-Life-Balance der Hausärzte zu fördern. Gerade für junge Ärzte ist aber auch der Weiterbildungsverbund im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim enorm wichtig, da er die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin steuert.
Warum sollten sich Fachärzte für Allgemeinmedizin bei Ihnen in Uffenheim niederlassen?
Uffenheim wird neue Allgemeinmediziner mit offenen Armen willkommen heißen. Wir werden dafür sorgen, dass diese innerhalb kurzer Zeit Teil der lebendigen und aktiven Gemeinschaft werden. Aktiv unterstützt wird auch das familiäre Umfeld bei der Suche nach einem Kita-Platz, einem Bauplatz oder Arbeitsmöglichkeiten für den Partner oder die Partnerin.
Uffenheim liegt in einer herrlichen Region mit Weinbergen, schönen Ortschaften, kulinarischer Vielfalt und zahlreichen Sport- und Freizeiteinrichtungen. Genuss und Lebensqualität – das sind unsere Pluspunkte! Interessierte Ärzte können sich gerne telefonisch bei mir persönlich oder der „Gesundheitsregion plus“ unter den untenstehenden Telefonnummern melden.
Stadt Uffenheim, Tel.: (09842) 20720, www.uffenheim.de
Gesundheitsregion plus, Tel.: (09161) 925312, wwww.gesundheitsregion.kreis-nea.de