
© Nik Schölzel
Der einfache Soldat Wozzeck ist arm und ängstlich wie eine Kirchenmaus. Um seine Geliebte Marie und den unehelichen Sohn finanziell über die Runden zu bringen, ist er sich für keinen Job zu schade. Wozzeck könnte schlechter kaum dran sein, und doch will er sich selbst aus der Misere ziehen. Wären da nur nicht die Besseren, Reicheren, Mächtigeren, die ihn misshandeln, demütigen, triezen, ihm die Geliebte ausspannen.
Von der Gesellschaft verhöhnt und von Eifersucht zerfressen, plagen ihn zunehmend Wahnvorstellungen. Als Marie eine Affäre mit dem Tambourmajor eingeht, entlädt sich Wozzecks Verzweiflung in einem tragischen Akt der Gewalt. Alban Bergs „Wozzeck“ gilt als der Beginn der musikalischen Moderne auf der Opernbühne. In der aufregenden Partitur verschmelzen unterschiedlichste Formen – Charakterstück, Sinfonie, Invention – und Kompositionsverfahren zu einem einzigartigen Klangbild.