© Markus Rakowsky
Rio Bar
Die kroatische Autorin Ivana Sajko war ein Teenager, als der Jugoslawien-Krieg ausbrach. Die Gewalt des Krieges verarbeitete sie in ihrem Romandebüt und Theaterstück „Rio Bar“: Eine Frau sitzt darin in einer Bar und trinkt, um zu vergessen. Sie erinnert sich an ihre Hochzeit in jener Nacht, in der der Krieg begann und ihr Bräuti- gam eingezogen wurde.
Sie erinnert sich an ihr Hochzeitskleid, das sie zu Verbänden für Verwundete zerschnitt, in dem sie in Flüchtlingslagern schlief, mit dem sie zur Siegesfahne verschmolz und das sie trug, als sie ihren Mann nach Kriegsende bei den Behörden suchte. Zehn Jahre später ist die Rio Bar ihr zweites Zuhause geworden. Hier schreibt sie ihre Geschichte auf. Sie hat zwar überlebt, aber auch der Krieg in ihr.