© Jana Luna Tattoo
Jana Luna Tattoo Protest
Eine junge Frau steht nackt im Schnee, in den Händen ein selbstgebasteltes Schild aus Pappe, auf dem in großen Druckbuchstaben #ihrmachtunsnackt geschrieben steht. Mit ihrem Foto und dem Hashtag nimmt Jana, Tätowiererin aus Bad Kissingen, an einer stillen Protestaktion teil, die seit Mitte Januar in sozialen Netzwerken die Runde macht. Gestartet wurde diese von Dawid Hilgers-Lehner, einem Tätowierer aus Bayreuth.
Dabei geht es ihr persönlich darum, auf die noch nicht oder noch nicht vollständig ausbezahlten finanziellen Hilfen für Solo-Selbstständige und Inhaber*innen von Tattoo-, Kosmetik-, Fitnessstudios, Friseursalons, Künstler*innen, Restaurants, Bars, Clubs und viele anderen Betroffene in der Corona-Krise aufmerksam zu machen.
Seit November hat die Mutter einer einjährigen Tochter nach eigenen Angaben 1.000 Euro vom Staat ausbezahlt bekommen. Als Tätowiererin kann sie kein Click & Collect anbieten und sucht daher nach alternativen Verdienstmöglichkeiten und bietet Zeichnungen über ihre Webseite an. Damit erzielt sie jedoch bei weitem nicht genug Einnahmen, um die Kosten für Lebensmittel, Miete, Strom, Kreditzahlungen etc. zu decken.
Nach anfänglicher Verzweiflung wird Janas Wut immer größer. „Ihr lasst uns ausbluten!“, schreibt sie in ihrem Beitrag auf Instagram. „Ich habe lange gehadert, ob ich das mache... Aber wenn niemand was macht, dann macht niemand was. Deshalb habe ich mich entschlossen, da mitzumachen.“ Die Künstlerin kann das Vorgehen der Regierung nicht nachvollziehen. Ihrer Meinung nach werden einerseits Maßnahmen ergriffen, um Menschen zu retten, aber andererseits lasse man Existenzen sterben. Sie möchte, dass die Verantwortlichen ihre Versprechen halten und all diejenigen angemessen unterstützt werden, die durch den Lockdown nicht mehr arbeiten dürfen.