Bis ins Jahr 1640 reichen die Anfänge der Käppele-Wallfahrt, als ein Fischer ein geschnitztes Vesperbild auf dem Nikolausberg aufstellte. Heute zählt die Wallfahrts- und Hochzeitskirche zu den beliebtesten Wahrzeichen Würzburgs. 45 Jahre nach der letzten Innenrenovierung besteht jedoch dringender Handlungsbedarf. Mit dem im Dezember 2020 gegründeten Förderkreis „Unser Käppele soll wieder strahlen“ soll die auf sechs Millionen Euro geschätzte Baumaßnahme unterstützt werden.
Neben der hohen kunstgeschichtlichen Bedeutung des Gebäudes des Rokoko-Juwels kommt eine wichtige spirituelle Rolle. Jährlich kommen Pilger*innen auf den Nikolausberg, die auf dem Fränkischen Marienweg, dem Jakobusweg oder der Via Romea unterwegs sind. Dazu kommen die Gottesdienste der 1200 Mitglieder starken Maria-Schmerz-Bruderschaft und rund 40 Brautpaare, die jedes Jahr in der romantisch gelegenen Kirche heiraten.
Die Zeit hat jedoch ihre Spuren hinterlassen. Wandflächen, Stuck und Fresken sind erheblich verschmutzt, wodurch die Kirche dunkel und wenig einladend wirkt. Zudem löst sich an einzelnen Stellen der Putz, weshalb größere Schäden drohen. Die marode Installation und die veraltete technische Infrastruktur entsprechen schlicht und ergreifend nicht mehr den aktuellen Sicherheitsbestimmungen, ein neues Beleuchtungskonzept ist dringend notwendig.
Die Katholische Kirchenstiftung ist mit dieser Summe überfordert, weshalb die Mitglieder des Förderkreises die Finanzierung unterstützen wollen. Im Januar 2021 erkannte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege dem Käppele den Rang eines „Denkmals von nationaler Bedeutung“ zu. Damit wurde ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Sanierung gemacht, der den Zugang zu weiteren Fördermitteln ermöglicht.
Der geplante Beginn der Arbeiten soll im Herbst 2022 stattfinden, um zum 200-jährigen Kirchweihfest 2024 den ersten Bauabschnitt der Gnadenkapelle fertiggestellt zu haben. Das Hauptschiff folgt in einer zweiten Bauphase und soll bis 2026 andauern.